Abnehmhilfen aus der Apotheke
Zu Jahresbeginn erwacht bei vielen Menschen der Wunsch nach dem Wohlfühlgewicht. Eine Reihe von Abnehmhilfen verspricht Unterstützung auf dem Weg zur Traumfigur. Die Pfunde purzeln zügig, erste Erfolge motivieren zum Weitermachen. Von langer Dauer ist das Resultat bei Blitzdiäten jedoch selten, denn irgendwann setzt der gefürchtete Jo-Jo-Effekt ein.
3 Arten von Abnehmmitteln
Wer langfristigen Erfolg haben will, kommt nicht um eine Umstellung der Ess- und Lebensgewohnheiten herum. Zugleich gibt es Mittel, die den Start und das Durchhalten beim Abspecken erleichtern können. Einige davon sind rezeptpflichtig und werden bei starkem Übergewicht verschrieben, andere gibt es frei verkäuflich. Es wird zwischen drei Gruppen von Abnehmhilfen unterschieden:
- Appetitzügler
- Fettblocker
- Quellstoffe
Abnehmen mit Appetitzüglern
Herkömmliche Appetitzügler oder Appetithemmer wirken direkt im Gehirn. Dort fördern oder bremsen sie die Freisetzung verschiedener Botenstoffe. Das dämpft das Hungergefühl. Abnehmwillige fühlen sich schneller satt, sie essen weniger. Gleichzeitig wird der körpereigene Energieverbrauch angekurbelt.
Appetithemmende Arzneimittel zum Beispiel mit den Wirkstoffen Amfepramon, Cathin und Phenylpropanolamin sind rezeptpflichtig und dürfen nur für wenige Wochen eingenommen werden.
Arzneimittel, die den bekannten Wirkstoff Sibutramin enthalten, wurden aufgrund erheblicher Nebenwirkungen für Herz und Gefäße in allen Industrieländern vom Markt genommen. In Deutschland wurde es im Jahr 2010 verboten.
Darüber hinaus empfiehlt die Europäische Arzneimittelagentur seit Oktober 2008, die Zulassung für Medikamente mit Rimonabant ruhen zu lassen. Grund dafür ist unter anderem das Risiko, psychische Störungen wie Depressionen hervorrufen zu können. Daraufhin hat der Hersteller das Medikament vom Markt genommen.
Abnehmen mit Fettblockern
Ebenfalls Abhilfe versprechen sogenannte Fettblocker wie der Wirkstoff Orlistat. Sie verlangsamen – ohne den Appetit zu zügeln – die Spaltung von Nahrungsfetten im Darm, die der Körper deshalb nicht aufnimmt. "Was nicht aufgenommen wird, macht nicht dick", beschreibt die Wiesbadener Gesundheitswissenschaftlerin Dr. Claudia Christ die Wirkung. Auf diese Weise soll ein Drittel des Nahrungsfettes der Verdauung entgehen.
Die Substanz funktioniert bis zu einer Fettaufnahme von höchstens 60 Gramm pro Tag. Andernfalls kann es zu Durchfällen durch die erhöhte Fettausscheidung kommen. Mit Fettblockern lässt sich eine kalorienreduzierte Diät unterstützen. Wer parallel seinen Speiseplan umstellt, kann den sogenannten Lipasehemmer bald überflüssig machen.
Abnehmen mit Quellstoffen
Sättigungskomprimate aus Alginaten, Kollagen oder Cellulose füllen den Magen ganz ohne Kalorien. Die meist frei verkäuflichen Quellstoffe können auf dem Weg zum Wunschgewicht hilfreich sein. Vor den Mahlzeiten geschluckt, saugen die Stoffe im Magen Flüssigkeit auf, quellen und erzeugen ein Völlegefühl. Die darauffolgende Mahlzeit fällt dadurch kleiner aus und die "Schwämmchen" werden einfach wieder ausgeschieden.
Zu den Präparaten sollte viel Flüssigkeit getrunken werden, da es sonst zu schweren Verstopfungen kommen kann. Abnehmhilfen müssen – egal, ob frei verkäuflich oder auf Rezept – in der Regel selbst bezahlt werden. Nur in Ausnahmefällen erstatten die Krankenkassen die Kosten.
Und nicht vergessen: An weniger Fett und mehr Bewegung geht kein Weg vorbei. Treppensteigen oder kurze Wege zu Fuß erledigen verbrennt bereits Kalorien. Gleichzeitig tut man etwas für die Fitness und schont die Umwelt.