scharfe Chilis
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Scharfes Essen – ruhiger Magen?

Von: Daniela Heinisch (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 16.01.2019

Die Meinungen über scharfes Essen variieren: Manche halten es für ungesund, andere schreiben der Gewohnheit, regelmäßig scharf zu essen, ihr Wohlbefinden zu. Während manche scharf essen, um die Verdauung anzukurbeln, gibt es Leute, die von einer Mahlzeit mit scharfen Gewürzen Sodbrennen oder Durchfall bekommen. Scharfe Gewürze haben in der Tat Vorteile – allerdings sollte man es auch nicht übertreiben.

Scharf essen macht glücklich

Capsaicin heißt der Wirkstoff, der neben anderen Capsaicinoiden für den scharfen Geschmack in Chili und Paprika verantwortlich ist. Er ist zwar geschmacklos, reizt jedoch die Nervenenden, die normalerweise Wärmeimpulse wahrnehmen. Dies empfinden wir als brennende Schärfe.

Genaugenommen empfängt unser Gehirn ein Schmerzsignal, wenn wir scharf essen. Folglich werden Endorphine ausgeschüttet. Ähnlich verhält es sich mit dem Stoff Piperin im Pfeffer; man spricht somit auch vom "Pepper-High-Effekt". Chili und andere scharfe Gewürze werden deshalb bisweilen sogar als eine Art von Naturdroge bezeichnet, denn die Glückshormone können eine entspannende Wirkung auf den Körper haben.

Scharf essen: Gesund oder ungesund?

Stellen Sie sich vor, Sie essen eine besonders feurige Portion Chili con Carne. Bereits nach einigen Happen wird Ihnen heiß und Ihnen stehen die Schweißperlen auf der Stirn. Das kommt daher, dass scharfes Essen die Wärmerezeptoren aktivieren. Dadurch wird die Durchblutung des Gewebes angekurbelt, die Poren öffnen sich, wir schwitzen – man vermutet darin den Grund für die oft scharf gewürzte Küche in vielen heißen Ländern, denn scharfes Essen senkt somit die Körpertemperatur.

Des Weiteren haben viele Inhaltsstoffe scharfer Gewürze oder Lebensmittel eine antibakterielle Wirkung. Scharfes Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch und Lauchgewächse wirken antibiotisch und desinfizierend. Auch für die Mundhygiene ist scharfes Essen – eigene Gesundheit vorausgesetzt – gut, da der Speichelfluss angeregt wird.

Abnehmen durch scharfes Essen

Scharfes Essen kurbelt die Durchblutung der Schleimhäute an, was sich auf die Geschmacksnerven auswirkt. Scharfe Gewürze fungieren deshalb auch als Geschmacksverstärker. Auch die Magensaftproduktion wird durch scharfes Essen gefördert.

Zudem wird die Verdauung, insbesondere von fetten Speisen, angekurbelt – italienische Wissenschaftler führten in Bologna eine Untersuchung durch, in der Menschen, die unter Dyspepsie (im Volksmund oft als "Verdauungsstörungen" bezeichnet), eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden, wie etwa Verstopfung, durch eine mehrwöchige Einnahme von Paprikapulver erzielen konnten.

Einen anderen Test führte ein Forscherteam an der University of Tasmania in Australien durch: Mithilfe eines Vergleichs zweier Testgruppen konnte man nachweisen, dass scharfes Essen – in diesem Fall Chili – den Insulinspiegel reguliert. Je stärker der Insulinspiegel ansteigt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Gewichtszunahme.

Scharfes Essen kann ebenso einen verstärkenden Effekt auf die Umwandlung von Kalorien in Wärme haben – sprich den Kalorienverbrauch erhöhen. Wer scharfe Gewürze nicht gewohnt ist, isst gleichzeitig langsamer und erreicht mit geringeren Mengen seine Sättigungsgrenze.

Scharf essen: Ungesund in der Schwangerschaft?

Viele werdende oder stillende Mütter fürchten, dass scharfes Essen ihren Kindern schadet. Tatsächlich beruhigen Ärzte: Auch während der Stillzeit und Schwangerschaft darf man scharf essen, solange sich Mutter und Kind dabei wohl fühlen und man nicht Unmengen an sehr scharfen Gewürzen zu sich nimmt.

Mütter aus Ländern mit scharfer Küche stellen auch in der Schwangerschaft in der Regel ihre Essgewohnheiten nicht um, und ihre Kinder nehmen keinen Schaden. Wichtig ist, dass man nicht von heute auf morgen sehr scharf essen kann, sondern der Schärfegrad allmählich gesteigert werden sollte – egal ob schwanger oder nicht, Kind oder Erwachsener.

Wann ist scharfes Essen ungesund?

Jedoch kann scharfes Essen ungesund werden, wenn Magenprobleme vorliegen: Da die Produktion der Magensäfte angeregt wird, können Beschwerden wie Sodbrennen verstärkt werden. Chronisches Sodbrennen wiederum kann die Entstehung von Speiseröhrenkrebs begünstigen. Neben jahrelangem intensiven Rauchen und Alkoholkonsum wird der Verzehr sehr scharfer Speisen über lange Zeiträume bisweilen zur Liste der Ursachen von Speiseröhrenkrebs hinzugefügt.

Auch Magenschmerzen und Gastritis können die Folge sein, wenn ein empfindlicher Magen scharfes Essen verdauen muss. Manche Menschen reagieren auch mit Durchfall. Des Weiteren wird ein möglicher Zusammenhang von Blasenirritationen bis hin zur Blaseninkontinenz und übermäßigem Verzehr von scharfen Gewürzen diskutiert.

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Liste scharfer Gewürze und deren Wirkung

Einige beliebte scharfe Gewürze können positive Effekte auf die Gesundheit haben:

  • Paprika, Chili und Peperoni: Ernährung bei Arthrose und Rheuma, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung
  • Senf: Reguliert den Blutdruck
  • Knoblauch: Beugt Arteriosklerose vor und spendet Selen
  • Ingwer: Wirkt gegen Übelkeit, Seekrankheit, (Schwangerschafts-) Erbrechen
  • Pfeffer: Kurbelt Verdauung und Kreislauf an, besitzt aphrodisierende Wirkung, gut bei Bronchitis und Erkältungskrankheiten
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Scharfes Rezept für fruchtig-scharfe Garnelen

Dieses Rezept eignet sich besonders für einen warmen Sommerabend. Für vier Personen benötigen Sie:

  • 250 g küchenfertige Garnelen
  • 2 Gläser getrocknete Tomaten
  • 3 Dosen Tomaten in Stücken
  • 10 gehackte Knoblauchzehen
  • 60 g Kräuterbutter
  • 2 EL Tomatenmark
  • 2 EL Petersilie
  • 10 kleine rote Piri Piri aus dem Glas
  • 1 EL Zucker
  • Salz und Pfeffer

Knoblauch, Tomatenmark und Kräuterbutter werden leicht angeschwitzt. Piri Piri und getrocknete Tomaten hinzufügen. Anschließend wird die Soße mit den passierten Tomaten aufgegossen, die restlichen Gewürze gut untermischen. Verteilen Sie nun die Soße auf kleine Backformen oder Tontöpfe und geben Sie die Garnelen darauf. Im Backofen bei 210 Grad (Umluft) backen. Servieren Sie dazu Reis, Tortillas oder Baguette.