Curry
© Steve Buissinne

Curry – eine gesunde Gewürzmischung

Von: Anke Dorl
Letzte Aktualisierung: 19.02.2019

Es gibt ihn tatsächlich, den Currybaum (Murraya koenigii), dessen Blätter eine obligatorische Zutat zu fast allen Currygerichten sind. Allerdings hat dieses Gewürz nichts mit dem bekannten Curry zu tun, da dies kein eigenständiges Gewürz, sondern eine Gewürzmischung ist.

Curry: Ein Relikt aus der Kolonialzeit

Das Wort "Curry" und das Currypulver sind eine englische Erfindung. Entstanden ist das Wort "Curry" in Indien während der Kolonialzeit, denn mit "kaari" oder "kaaree" werden dort Soßengerichte und Eintöpfe mit Gemüse und Reis bezeichnet.

In Indien werden die verschiedenen Gewürzmischungen zur Zubereitung der Currys "Masala" (= Mischung) genannt. Die indischen Currygerichte erhalten daher ihren Namen aus einer Kombination der Hauptzutat und des Masala (zum Beispiel Chicken Masala).

In Großbritannien wurde Curry zu einem standardisierten Gewürzpulver, welches dem europäischen Geschmackssinn angepasst war. Die seitdem verwendeten Currypulver finden jedoch in der indischen Küche keine Verwendung, sondern werden in Indien nur für den Export hergestellt.

Süß, pikant, mild oder scharf: Die Kunst des Currymischens

Insgesamt können bis zu 36 verschiedene Gewürze im Curry verwendet werden. Ein wichtiger Bestandteil der Currymischung ist die Kurkumawurzel, welches dem Curry auch die intensiv gelbe Farbe verleiht. Andere Zutaten sind zum Beispiel:

Die indischen Currys werden regional verschieden in jedem Haushalt frisch zusammengestellt. Dazu werden die Gewürze meist angeröstet und danach im Mörser oder in der Mühle zerkleinert. Die Variationsbreite dieser Gewürzmischungen ist äußerst mannigfaltig, und es empfiehlt sich für den kreativen Koch der europäischen Küche, diese Geschmackserlebnisse einmal selbst durch die Herstellung eigener Currygewürzmischungen nachzuempfinden.

Curry: Gesund genießen

Curry dient aber nicht nur als schmackhaftes Gewürz, sondern wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit aus. So soll der regelmäßige Genuss von Curry unter anderem: 

Auch Krebspatienten sollten die gesunde Wirkung von Curry nicht unterschätzen. Der Curry-Bestandteil Kurkuma schwächt die Krebszellen und hemmt so das Tumorwachstum. Gleichzeitig werden gesunde Zellen gestärkt und dadurch Krankheiten vorgebeugt.

Studien zeigten außerdem erste vielversprechende Ergebnisse beim Einsatz von Curry gegen Krankheiten wie Alzheimer oder die Kennedy-Krankheit.

Gerichte mit Curry – nicht alles ist gesund

Diese positiven Eigenschaften von Curry rechtfertigen jedoch nicht den regelmäßigen Genuss von Currywurst und Co. Anstatt solch fetter Speisen eignen sich fettarme Pasta-Saucen mit Curry oder thailändische Curry-Gerichte mit Gemüse und Reis wesentlich besser, um von der gesunden Wirkung des Gewürzes zu profitieren.

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Thailändische und japanische Currys

In Thailand werden die Currygerichte "Gaeng" oder "Kaeng" genannt. Es sind meist Gerichte mit viel Flüssigkeit, deren Sauce auf Kokosmilch basiert. Im Gegensatz zu den meist pulverförmigen indischen Currys sind die Zutaten in Thailand eher in Pasten zusammengestellt.

Curry ist auch in Japan sehr populär und gilt dort als ein westliches Gericht, da es erst über die Briten von Indien nach Japan gelangte. Die Gewürzmischung wird dort als Block in drei Schärfestufen verkauft. Sie werden meist zusammen mit Reis als "Kare raisu" (Curryreis) serviert.

Curry selber machen

Trauen Sie sich einmal ein eigenes Curry selbst anzumischen. Die Gewürzmischungen haben eine appetitanregende Wirkung. Da ihr Aroma jedoch spätestens nach einem halben Jahr verfliegt, sollten Sie keine zu großen Vorräte anlegen.

Falls Sie eine besonders kräftige Gelbfärbung Ihrer Currysauce erreichen wollen, geben Sie ein wenig Safran oder Kurkuma hinzu. Denn wenn sie zuviel Currypulver verwenden, wird die Currysauce nicht gelber, sondern bitter!