Maltodextrin – bei Sportlern beliebt
Was ist Maltodextrin? Bei Maltodextrin handelt es sich um ein Kohlenhydratgemisch, das vor allem aus Maisstärke gewonnen wird. In dem Kohlenhydratgemisch sind Monomere (Einfachzucker) und Dimere (Zweifachzucker), aber auch Oligomere (kürzerkettige Vielfachzucker) und Polimere (längerkettige Vielfachzucker) enthalten. Je nach Anteil der verschiedenen Zucker gibt es unterschiedliche Formen von Maltodextrin, nämlich Maltodextrin 6, 12 oder 19. Je nach Art enthalten 100 Gramm Maltodextrin etwa 400 Kalorien.
Verwendung von Maltodextrin
Maltodextrin wird vor allem in der Lebensmittelproduktion verwendet. Hier kommt es auf vielfältige Art und Weise zum Einsatz:
- So wird es beispielsweise als Verdickungsmittel für Kindernahrung und Süßwaren, Fleisch und Wurst sowie Fertigsuppen benutzt.
- Daneben wird Maltodextrin auch als Fettaustauschstoff – vor allem in Light-Produkten – eingesetzt. Durch Fettaustauschstoffe lässt sich der Kalorien- und Fettgehalt von Lebensmitteln deutlich reduzieren.
- Maltodextrin wird außerdem auch als Energieträger in der künstlichen Ernährung verwendet. Bei der künstlichen Ernährung wird die Nahrung entweder mittels einer Sonde direkt über den Magen-Darm-Trakt zugeführt (enterale Ernährung) oder über Infusionen in die Blutbahn geleitet (parenterale Ernährung).
- Schließlich wird Maltodextrin auch in der Kaffeeindustrie als Streckmittel verwendet. Gestreckter Kaffee besteht nicht zu 100 Prozent aus Kaffeepulver, sondern wird mit billigeren Füllstoffen gestreckt. Zu solchen Füllstoffen gehört beispielsweise Karamell, aber auch Maltodextrin. So enthält gestreckter Kaffee bis zu zehn Prozent Maltodextrin.
Maltodextrin im Sport
Neben all diesen Verwendungsmöglichkeiten ist Maltodextrin auch bei Ausdauersportlern äußerst beliebt. Aufgrund seiner positiven Eigenschaften ist es häufig Bestandteil von isotonischen Getränken oder Energy-Gels.
Maltodextrin wird von Ausdauersportlern gerne verwendet, da es im Vergleich zu anderen Kohlenhydratgemischen ernährungsphysiologisch besonders wertvoll ist. So wird Maltodextrin beispielsweise langsamer resorbiert als andere Kohlenhydrate. Durch die verlangsamte Aufnahme steigt der Blutzucker weniger schnell an als bei reiner Dextrose. Da der Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt, wird nur so viel Insulin ausgeschüttet, wie auch benötigt wird.
Bei der Aufnahme von Glucose werden dagegen größere Mengen an Insulin freigesetzt, was in der Folge zu einer Unterzuckerung führen kann. Wie stark Maltodextrin den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt, ist aber auch immer davon abhängig, welche Form von Maltodextrin verwendet wird.
Während kurzkettige Kohlenhydrate einen süßen Geschmack haben, ist Maltodextrin eher geschmacksneutral und wird somit bei hoher körperlicher Anstrengung nicht als zu süß empfunden. Zudem bindet Maltodextrin weniger Wasser an sich als andere Kohlenhydratgemische. Dadurch verhindert Maltodextrin einen zu hohen Wassereinstrom in den Dünndarm und ist somit besser verträglich. Zudem werden Getränke mit Maltodextrin – im Gegensatz zu anderen Kohlenhydratgemischen, die mehr Wasser binden – besonders von dehydrierten Sportlern als angenehm empfunden.
Mit Maltodextrin zunehmen
Unter Sportlern – besonders im Kraftsport – ist Maltodextrin auch als Mittel zum Zunehmen, als sogenannter "Weight Gainer" bekannt. So trinken Bodybuilder nach dem Training häufig einen Shake, der neben Eiweiß auch Maltodextrin enthält. Durch Maltodextrin wird im Körper Insulin, das auch als Transporthormon gilt, ausgeschüttet. Über das Insulin können dann Aufbaustoffe für die Muskulatur wie Kreatin oder Aminosäuren schnell in die Muskelzellen transportiert werden.
Neben Bodybuildern nehmen zum Teil aber auch Personen, die ein sehr niedriges Gewicht haben, Maltodextrin ein, um zuzunehmen. In solchen Fällen sollte jedoch besser auf normale Lebensmittel mit einem hohen Kaloriengehalt zurückgegriffen werden. Auf keinen Fall sollte Maltodextrin als alleinige Maßnahme zum Zunehmen herangezogen werden.
Maltodextrin: Nebenwirkungen und Kontraindikatoren
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Maltodextrin zählen Aufstoßen und Sodbrennen. Schwere Nebenwirkungen sind bislang nicht bekannt. Allerdings sollte man bei der Einnahme von Maltodextrin stets bedenken, dass es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel handelt. Deshalb sollte Maltodextrin – egal, ob man zunehmen möchte oder sportliche Ambitionen verfolgt – nur in begrenzten Mengen eingenommen werden. Je nach Herkunft der Produkte ist es zudem möglich, dass die verwendete Maisstärke aus Genmais gewonnen wurde.
Falls Sie auf Maltodextrin empfindlich reagieren, beispielsweise mit Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall, sollten Sie die Einnahme sofort beenden.
Personen, die an Diabetes erkrankt sind, sollten auf die Einnahme von Maltodextrin verzichten. Denn Maltodextrin wird im Körper zu Glukose abgebaut und lässt somit den Blutzuckerspiegel ansteigen.
Was ist Maltodextrin?
Der Begriff Maltodextrin leitet sich von den beiden Worten Maltose (Malzzucker) und Dextrose ab. Ein Maltose-Molekül besteht aus zwei Glucosemolekülen und ist somit ein Zweifachzucker. Dextrose stellt dagegen eine spezielle Form der Glucose – nämlich D-Glucose – dar und ist somit ein Einfachzucker. Besser bekannt ist Dextrose unter dem Namen Traubenzucker.
Maltodextrin ist wasserlöslich, nahezu geschmacksneutral und nur wenig süß. Der Süßegrad wird durch das sogenannte Dextrose-Äquivalent angegeben. Er schwankt – je nach Zusammensetzung des Maltodextrins – zwischen drei und 20 Einheiten. Zum Vergleich: Stärke hat einen Süßegrad von einer Einheit, reine Glucose von 100 Einheiten. Je höher der Süßegrad ist, desto besser wird übrigens die Löslichkeit von Maltodextrin.
Im Handel werden Maltodextrin 6, Maltodextrin 12 und Maltodextrin 19 verkauft. Die einzelnen Produkte unterscheiden sich in der Kettenlänge ihrer Zuckermoleküle. So besitzt Maltodextrin 6 mehr längerkettige Kohlenhydrate als Maltodextrin 12 und 19. Durch die Kettenlänge wird auch der Süßegrad von Maltodextrin beeinflusst: Maltodextrin 6 ist weniger süß als Maltodextrin 12 und 19.