Sport: 11 Wahrheiten und Irrtümer
Sport ist Mord – diese Aussage hat schon lange keine Geltung mehr. Sportliche Aktivitäten in Maßen helfen nicht nur das körperliche Wohlbefinden zu steigern, sondern wirken sich auch positiv auf die Psyche aus. Man fühlt sich jünger, ausgeglichener und gesünder. Regelmäßiges Ausdauertraining hat außerdem einen günstigen Einfluss auf das Gehirn, kann den Blutdruck senken und das Immunsystem stärken. Doch das ist nicht der einzige Irrtum rund um das Thema Sport. Wir beleuchten elf Sport-Mythen in unserem Faktencheck.
1. Wer Sport treibt, kann alles essen
Wer körperlich aktiv ist und viel Sport treibt, dem kann das Fett in der Nahrung nicht so viel anhaben. Aber auch Sportler sollten nicht hemmungslos schlemmen, wenn sie kein Fett ansetzen wollen. Denn: Wer mehr isst, als er verbraucht, nimmt zu.
Übrigens: Wenn man Sport treibt, ist es durchaus normal, dass man zunächst Gewicht zunimmt, denn Muskeln sind schwerer als Fett.
2. Trainingsfortschritt muss wehtun
Der Atem pfeift und die Waden brennen wie Feuer: Wer so trainiert, trainiert falsch. Ein hoher Grad an Anstrengung macht wichtige Trainingseffekte wie zum Beispiel Stressabbau und die Stärkung des Immunsystems zunichte.
Und der berühmte Muskelkater ist nicht nur eine Übersäuerung der Muskulatur, sondern ein Anzeichen körperlicher Überforderung. Verursacht wird ein Muskelkater durch winzige Verletzungen in den Muskelfasern.
3. Das beste Mittel gegen Muskelkater – noch einmal dieselbe Bewegung
Die Zeiten, als man daran glaubte, sind heute ebenfalls vorbei. Der geplagte Muskel braucht jetzt seine Erholung. Da es sich um winzig kleine Verletzungen des Muskels handelt, werden heutzutage sanfte Bewegungen empfohlen.
Leichte Stretchingprogramme oder Dehnübungen entlasten den Muskel. Lockeres Joggen, Schwimmen oder leichte Gymnastik unterstützen die Durchblutung der verletzten Muskelanteile, die Heilung wird so unterstützt.
4. Je öfter man sich auspowert, desto fitter wird man
Stimmt nicht! Nach längerer sportlicher Belastung muss auch eine Ruhephase sein, damit man sich regenerieren kann. Wer dem Körper täglich Höchstleistungen abfordert, schadet ihm eher und macht auch die positiven Effekte des Sportes zunichte. Deshalb: Mindestens einen Ruhetag einschieben.
5. Nach 30 Minuten Ausdauersport setzt die Fettverbrennung ein
Bereits nach kürzester Zeit setzt beim lockeren Dauerlauf die Fettverbrennung ein, allerdings mit einem minimalen Anteil am gesamten Energieaufkommen. Erst nach einer halben Stunde beginnt der Körper den größten Teil der Energie, die er benötigt, aus den Fettreserven zu ziehen.
Deshalb ist es auf jeden Fall ratsam, länger als eine halbe Stunde ohne Pause zu Walken oder zu Joggen. Empfohlen werden zur Fettverbrennung dreimal wöchentlich Ausdauersportarten mit jeweils 30 bis 45 Minuten Dauer.
6. Sport macht schlank
Stimmt nicht. Nur wer weniger isst, nimmt ab. Bewegung ist jedoch eine wichtige und gute Ergänzung. Kraftsport ist geeignet, durch Muskelaufbau den Grundumsatz zu erhöhen. Mit einem gezielten Ausdauersport erhöht man den Kalorienverbrauch.
7. Essen am Abend macht dick
Eine US-Forschergruppe hat festgestellt, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Menge an Nahrung, die nach 17 Uhr verzehrt wird, und einer möglichen Gewichtsveränderung gibt. Die Studienteilnehmer, die abends besonders viel aßen, haben im Vergleich zu jenen, die vor 17 Uhr speisten, weder besonders zu- noch abgenommen.
Kalorien sind eben Kalorien. Wann wir sie zu uns nehmen, ist dem Körper egal. Aber: Für den Darm ist es besser, nach 17 Uhr nichts mehr zu essen, außerdem schläft man besser ein.
8. Wer viel schwitzt, verbrennt Fett
Nein, durch Schwitzen, zum Beispiel in der Sauna, geht nur Wasser verloren, Fett wird nicht abgebaut. Der Gewichtsverlust resultiert aus dem Wasserverlust und dieser sollte durch viel Trinken rasch ausgeglichen werden.
Für eine optimale Fettverbrennung sorgt dagegen regelmäßiges Ausdauer-Training wie Schwimmen, Laufen, Radfahren. Wichtig: Nur wer so läuft, dass er sich dabei noch unterhalten kann, verbrennt Fett.
9. Brustschwimmen bei Rückenproblemen ist gesund
Schwimmen ist gesund, Brustschwimmen bei Rückenbeschwerden führt jedoch eher zu einer Verkrampfung der Muskeln rund um die Wirbelsäule, als zu einer Stärkung des Rückens. Der Grund: Die Haltung beim Brustschwimmen – der Kopf über Wasser – ist für den Rücken nicht gesund. Nur wer den Kopf bei jedem Schwimmzug in das Wasser legt, liegt sozusagen richtig.
10. Für ältere Menschen hat es keinen Sinn, mit Sport anzufangen
Das Gegenteil ist der Fall. In Studien wurde festgestellt, dass körperliches Training bei Senioren den Alterungsprozess erheblich verzögert und zusätzlich die geistige Fitness fördert. Empfohlen werden Sportarten, die den ganzen Körper trainieren wie zum Beispiel Walking, Wandern, Schwimmen, Tanzen, Skilanglauf. Wer länger körperlich inaktiv war, sollte sich vorher vom Arzt durchchecken lassen.
11. Osteoporose betrifft nur ältere Leute
Die Osteoporose, der Abbau der Knochenmasse, tritt meistens im Alter auf. Ganz entscheidend ist jedoch, ob und wie viel man sich in jungen Jahren bewegt. Bis zum Alter von etwa 30 Jahren wird mehr Knochensubstanz auf- als abgebaut. Im Alter dagegen wird die Knochensubstanz mehr und mehr abgebaut. Das heißt aber auch: Die Knochen halten umso länger, je mehr Knochensubstanz durch Bewegung und Sport in den Jugendjahren aufgebaut worden ist.