Mann mit Übertrainingssyndrom
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Übertrainingssyndrom

Von: Gesundheit-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 08.04.2016

Jeder Sportler fühlt sich im Training einmal überlastet und kann nicht die gleiche Leistung erbringen wie gewohnt. Wenn man sich trotz regelmäßigen Trainings aber dauerhaft verschlechtert, wenn Beine und Gemüt immer schwerer werden und sich trotz Ruhepausen zwischen den Trainingseinheiten keine Besserung einstellt, sprechen Experten vom Übertrainingssyndrom. Neben dem Leistungsabfall sind chronische Müdigkeit und Schlafstörungen weitere häufige Beschwerden. Ein Übertraining äußert sich häufig auf zwei Ebenen: Einerseits kommt es zu Herzrasen und Schlafstörungen, andererseits zu depressiven Verstimmungen. Wenn nach zwei bis drei Wochen keine Besserung eintritt, ist ein Arztbesuch erforderlich, um beispielsweise einen Infekt (Viruserkrankung, Zahnentzündung) auszuschließen.

Ursachen des Übertrainingssyndroms

Regelmäßiges Training ist wichtig, denn von nichts kommt nichts. Aber manchmal geht der Schuss auch nach hinten los: Zum Beispiel bei übertriebenem Training insbesondere in hochintensiven Ausdauersportarten, durch häufige Wettkämpfe oder eine zu rasche Steigerung des Trainingspensums. Problematisch sind vor allem monotone Bewegungen (ein Beispiel aus dem Nicht-Sportbereich sind Berufs-Klavierspieler). Neben der zu hohen Trainingsbelastung können auch Stressfaktoren wie Beziehungsprobleme, Prüfungssituationen oder Zeitnot sowie eine ungenügende Auskurierung von Infekten und eine einseitige Ernährung Ursachen des Übertrainingssyndroms sein.

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Symptome: Übertraining erkennen

Die Diagnose "Übertraining" ist meist nicht einfach zu stellen. Gerade bei Erschöpfungszuständen kürzerer Dauer liegt oft nur ein Überlastungszustand vor. Zwar haben Mediziner hormonelle Veränderungen festgestellt, die wie ein selbstschützendes Feedback den Körper vor weiteren Anstrengungen bewahren sollen, aber klassische Laborwerte im Blut oder Urin existieren bisher nicht.

Neben den oben genannten Symptomen haben sich Fragebögen bewährt, in denen die Sportler ihren eigenen Zustand charakterisieren sollen. Eine andere Möglichkeit ist ein Test auf dem Fahrradergometer, bei dem eine Beeinträchtigung der Schnelligkeit oder der Kurzzeitausdauer und eine damit häufig verbundene verringerte Sauerstoffaufnahme festgestellt werden kann. Typische Symptome für eine Überanstrengung sind darüber hinaus eine brennende Kehle sowie Magen-Darmbeschwerden, die während der sportlichen Betätigung auftreten.

Eine niederländische Studie befragte fast tausend Läufer, Radfahrer und Triathleten zum Thema Überanstrengung. Demnach klagten 71% der Läufer, 67% der Radler und 57% der Triathleten über Magenbeschwerden. Der Wissenschaftler Peters von der Uni Utrecht fand zudem heraus, dass immerhin bis zu 18 Prozent der Sportler Medikamente gegen ihre Beschwerden einsetzten. Sodbrennen, Blähungen, Völlegefühl oder Aufstoßen waren die häufigsten Symptome für ein Übertrainingssyndrom, die in der Studie ermittelt wurden.

Das optimale (Trainings-)Maß finden

  • Training langsam steigern
  • Auf ausreichende Ruhepausen achten
  • Ausgleichssport: die Trainingsmonotonie durch andere (konditionell weniger belastende) Sportarten unterbrechen
  • Stressausgleich: zum Beispiel Yoga
  • Infekte ernst nehmen und auskurieren
  • Auf die richtige Ernährung achten
  • Warnzeichen für ein Übertraining ist ein plötzlicher Abfall der Leistung trotz Training