Frau mit fettiger Haut im Gesicht
© Getty Images/Alona Siniehina

Fettige Haut (Seborrhoe)

Von: Beauty Press, Dagmar Reiche (Ärztin und Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 12.01.2017

Fettige Haut (Seborrhoe) ist Betroffene oft unangenehm, sie glänzt meist stark und wirkt eher dick und grobporig. Doch welche Ursachen stecken hinter der übermäßigen Talgproduktion? Wer hat besonders oft fettige Haut und was ist bei der Pflege zu beachten?

Fettige Haut: zu viel Talg

Talg (oder auch Sedum) ist ein wichtiger Faktor, um unser Hautmilieu im Gleichgewicht zu halten und unsere Haut vor Austrocknung zu bewahren. Daneben schützt er vor Hautkrankheiten, Keimen und äußeren Einflüssen wie Chemikalien. Er wird von den Talgdrüsen produziert – täglich rund 1 bis 2 g – und ist ein geschmeidiger, fettiger Mix: Talg setzt sich zusammen aus ca. 45 % Trigylceriden und 15 % freien Fettsäuren, 20 bis 25 % Wachsen, 10 bis15 % Squalenen sowie geringen Anteilen von Cholesterin und Resten von Talgzellen.

Bei der Überproduktion der Talgdrüsen spricht man von Seborrhoe (in der Kosmetikindustrie auch als Wasser-in-Öl-Typ oder W/Ö-Typ bezeichnet).

Wer ist besonders oft von fettiger Haut betroffen?

Jüngere Menschen neigen zu fettiger Haut, ab dem 45. Lebensjahr überwiegt der normale bis trockene Hauttyp. Die Erklärung hierfür ist einfach: Nach der Geburt sind in der Haut genügend produzierende Talgdrüsen vorhanden, die sich aber während des ersten Jahres wieder zurückbilden. Daher haben kleine Kinder eine trockene Haut. Während der Pubertät werden die Talgdrüsen durch den Einfluss der männlichen Hormone voll ausgebildet. Von da an steigt die Talgproduktion ständig bis zum 25. Lebensjahr, verringert sich dann etwas bis zum 40. Lebensjahr und sinkt danach kontinuierlich ab.

Ursachen für fettige Haut (Seborrhoe)

Ursache der fettigen Haut sind die in der Haut vorhandenen Talgdrüsen, deren Produktion durch bestimmte Stoffe - unter anderem Hormone - angeregt oder gebremst wird. Beim fettigen Hauttyp reichen schon geringste Reize durch Hormone aus, um die Talgproduktion mehr als nötig in Gang zu setzen.

Oft liegt dafür eine erbliche Veranlagung vor. Die hormonelle Stoffwechsellage wird ihrerseits wieder von äußeren Einflüssen wie Stress beeinflusst, wobei die männlichen Hormone die Talgproduktion steigern und die weiblichen Hormone sie bremsen. In begrenztem Rahmen kann auch die Ernährung eine Rolle spielen Während der Pubertät ist der Fettschub besonders intensiv.

An der Stirn, der Nase, am Kinn, am Dekolleté sowie an Schultern und Rücken sind die meisten Talgdrüsen in der Haut vorhanden. In diesen Bereichen neigen die Poren auch zu Verstopfung, durch die sich dann Mitesser und Pickel bilden können. Fettige Haut ist meist eher robust und unempfindlich. Denn der Fettfilm schützt sie wirksam vor äußeren Einflüssen. Mit der richtigen Pflege bleibt fettige Haut besonders lange jung, da sich Falten schwerer bilden können.

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Formen von fettiger Haut

Bei der Seborrhoea sicca ist das Mischverhältnis von Talg und Wasser eine Öl-in-Wasser-Emulsion, die Hornschicht bindet nur sehr wenig Wasser. Häufiges Kennzeichen sind Fettschuppen, Rötungen und Spannungen nach Wasserkontakt, große Poren und eine glänzende Hautoberfläche. Bei der Pflege sollte darauf geachtet werden, der Haut sehr viel Feuchtigkeit, jedoch kein Fett zuzuführen.

Bei der Seborrhoea oleosa befindet sich das Säurefettgemisch in einer Wasser-in-Öl-Emulsion mit normaler bis gesteigerter Wasserbindungsfähigkeit der Hornschicht. Die Haut glänzt fettig, wirkt dick und grob, mit großen Poren und hat eine Neigung zur Bildung von Mitessern (Komedonen).

Bei der Pflege muss das Hauptaugenmerk auf die Reinigung gelegt werden. Dazu empfiehlt es sich, alkoholhaltige Tinkturen und Syndets einzusetzen. Zur Pflege sind leichte Emulsionen oder Fruchtsäure- und Vitamin-A-haltige Produkte gut geeignet. Es sollten keinesfalls fettende Grundlagen verwendet werden.

Was tun? Pflege der fettigen Haut

Fettige Haut sollte morgens und abends gründlich mit milden Seifen oder Lotionen mit einem pH-Wert unter 6 gewaschen werden. Im Handel finden sich spezielle Reinigungsgels für die fettige Haut. Anschließend bietet sich der Einsatz eines Gesichtswassers an – der darin enthaltene Alkohol lässt die Poren zusammenziehen und dämmt die Talgproduktion ein. 2- bis 3-mal pro Woche empfiehlt sich ein auf die Haut abgestimmtes Peeling.

Als Pflegeprodukte bieten sich Spezialcremes an, die viel Feuchtigkeit, aber keine Fette enthalten, dafür aber antibakterielle und hautberuhigende Inhaltsstoffe.