Eine Person feilt sich die Fingernägel zur Nagelpflege
© Getty Images/seksan Mongkhonkhamsao

Nagelpflege: 10 Tipps für schöne Fingernägel

Von: Nadja Annerl (geb. Weber) (Medizinredakteurin), Marina Bierbrauer (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 08.02.2024

Viele Menschen schauen bei ihren Mitmenschen zuerst auf die Hände und Fingernägel. Ungepflegte Nägel hinterlassen oft einen schlechten ersten Eindruck. Die richtige Nagelpflege hat jedoch nicht nur kosmetische, sondern auch gesundheitliche Vorteile. Hier finden Sie 10 wertvolle Tipps zur Pflege Ihrer Fingernägel und Hände sowie Wissenswertes zur Verwendung von Nagellack.

1. Fingernägel richtig feilen und nicht schneiden

Schneidet man seine Fingernägel mit einer Schere, brechen sie leichter ab. Schonender ist es, eine Nagelfeile zu verwenden. Möchte man die Nägel dennoch lieber schneiden, dann besser nicht mit einer Nagelschere, sondern mit einem Nagelknipser (Nagelclip) oder einer speziellen Nagelzange.

Bei der Wahl der richtigen Nagelfeile sind Metallfeilen eher nicht zu empfehlen, auch wenn sie sehr lange halten. Eine Metallfeile sollte man nur bei sehr harten Nägeln verwenden. Denn das Metall macht die gekürzten Nägel nicht glatt, sondern raut sie auf – die Bruch- und Splittergefahr steigt.

Für die Nagelpflege eignen sich stattdessen Feilen aus Sandblatt, eine Glasfeile oder eine Mineralfeile am besten. Sandblattfeilen halten leider nicht so lange, dafür sind sie am schonendsten.

Falls Sie Ihre Nägel als zu breit empfinden, können Sie diese optisch verschmälern, indem Sie sie in eine ovale Form feilen. Dieser kleine Trick streckt den Nagel, sodass er schmaler wirkt.

2. Nagelpflege bei brüchigen oder weichen Nägeln und Rillen

Was tun bei splitternden und brüchigen Nägeln? Brüchige Nägel benötigen eine besonders sanfte Pflege, um ein weiteres Abbrechen zu vermeiden und den Nagel zu stärken.

Verwenden Sie zum Feilen von brüchigen Nägeln eine weiche Feile. Dabei gilt: Je feiner die Körnung des Feilblattes, desto schonender ist es. Zudem ist es ratsam, die Feile immer nur in eine Richtung zu bewegen und nicht hin und her, sonst splittert der Nagel noch leichter.

Weichen Nägeln kann man mit einem Nagelhärter entgegenwirken. Dieser spezielle Lack härtet die Nägel, schützt und versiegelt sie durch pflegende Inhaltsstoffe.

Längs- oder Querrillen im Nagel treten häufig besonders an den Füßen auf, können aber auch bei Fingernägeln vorkommen. Bewährt hat sich in diesem Fall ein sogenannter Ridge-Filler (Rillenfüller). Dies ist eine Art Nagellack, der in unebene Stellen im Nagel hineinfließt und sie somit optisch ebnet. Viele Rillenfüller enthalten zusätzlich pflegende Nährstoffe.

Nährstoffmangel als Ursache

Insbesondere brüchige Nägel oder Rillen in den Nägeln können jedoch auch ein Anzeichen für einen Nährstoffmangel sein. Zum Beispiel kann sich ein Eisenmangel, zu wenig Calcium oder ein Mangel an B-Vitaminen und Provitamin A auf diese Weise äußern. 

Wenn Sie den Verdacht haben, einen Vitamin- oder Mineralstoffmangel zu haben und eventuell noch andere Beschwerden auftreten, ist eine Blutuntersuchung sinnvoll. Dabei können entsprechende Mängel entdeckt werden.

3. Den Nagel und das Nagelbett richtig pflegen

Für gesunde Nägel kann man regelmäßig Nagelöl oder eine Nagel- und Handcreme mit kreisenden Bewegungen auf die Nägel und rund um das Nagelbett einreiben. Dies schützt den Nagel und die Nagelhaut vor dem Austrocknen und Einreißen.

4. Nagelhaut richtig zurückschieben

Nägel sehen gepflegter aus, wenn die Nagelhaut gleichmäßig zurückgeschoben wird. Seien Sie dabei aber immer vorsichtig und sanft und nutzen Sie zum Zurückschieben der Nagelhaut ein Watte- oder Rosenholzstäbchen. Auf keinen Fall sollte man die Nagelhaut mit einer Schere schneiden, da das zu Verletzungen und Entzündungen wie einer Nagelbettenzündung führen kann.

Tipp: Weicht man die Fingernägel zuvor mit Wasser oder einem Nagelhautentferner ein, lässt sich die Nagelhaut leichter zurückschieben.

5. Hausmittel für eine natürliche Hand- und Nagelpflege

Wer eine günstige Alternative zu teuren Pflegeprodukten oder zu einer kostspieligen Maniküre sucht, kann seine Nägel mit diesen Tipps und Hausmitteln einfach selbst pflegen:

  • Zitronensaft: Ein kurzes Handbad im Saft einer Zitrone wirkt nicht nur gegen verfärbte Nägel. Es macht zugleich die Hände und die Nagelhaut weicher und entfernt Schmutz. Achtung: Zitronensaft nur in geringen Dosen und nicht bei Wunden oder Rissen anwenden.
  • Vaseline, Olivenöl oder Glycerin: Für mehr Glanz der Fingernägel und für eine ausreichende Feuchtigkeitszufuhr der Hände können Sie diese morgens und abends mit einem der genannten Produkte einreiben.
  • Rizinusöl: Weichen und brüchigen Fingernägeln können Sie mit einem Teelöffel Rizinusöl vorbeugen. Vermischen Sie das Öl mit etwas Zitronensaft und tragen Sie es auf die Finger sowie das Nagelbett auf. Die Nägel werden dadurch fester.
  • Peeling für superweiche Haut: Als Alternative zu einem gekauften Handpeeling können Sie einen Esslöffel Zucker mit einem halben Esslöffel Olivenöl mischen. Massieren Sie das Peeling in die Nagelhaut und die Hände ein und spülen Sie es anschließend mit lauwarmem Wasser ab.

6. Pflege für Nägel bei Nägelkauen

Einige Menschen kauen bei Stress oder Nervosität an den Fingernägeln. Das sieht nicht nur ungepflegt aus, sondern kann auch zu Infektionen und Verletzungen führen. Diese Angewohnheit ist jedoch gar nicht so leicht abzulegen.

Um sich das Nägelkauen abzugewöhnen, gibt es verschiedene Maßnahmen. Sie können sich zum Beispiel eine alternative Beschäftigung suchen, wie einen Anti-Stress-Ball oder etwas anderes Kleines, was sie in Stresssituationen in die Hand nehmen.

Manchen hilft es, eine besonders schöne Maniküre aufzutragen. Da man die investierte Arbeit nicht zerstören möchte, wird das Nägelkauen unterlassen.

Als letzte Möglichkeit gibt es mit Bitterstoffen versetzten Nagellack aus der Apotheke. Der bittere, als eklig empfunden Geschmack hält vom Kauen ab und kann langfristig dabei helfen, die lästige Angewohnheit loszuwerden.

7. Nägel schützen beim Putzen

Tragen Sie zum Schutz von Nägeln und Händen beim Putzen immer Gummihandschuhe. Reinigungsmittel, Chemikalien und auch viel Wasser trocknen die Haut aus. Außerdem greifen diese Stoffe die Nägel an und lassen sie aufquellen.

8. Nägel richtig lackieren

Viele Menschen möchten nicht auf lackierte Nägel verzichten. Diese Tipps und Tricks sorgen für ein schönes Ergebnis und langen Halt.

Vor dem Lackieren

Es ist ratsam, vor dem Lackieren weder baden zu gehen noch sich die Hände einzucremen. Denn die Nägel quellen durch Wasser oder eine feuchtigkeitsspendende Creme auf und ziehen sich beim Trockenwerden wieder zusammen, wodurch der aufgetragene Lack schneller wieder abblättert.

Auch sollte man die Nägel entfetten, da der Lack sonst nicht gut haften bleibt. Dazu eignen sich Nagellackentferner oder Alkohol. Zudem sollte man mögliche Nagellackreste erst vollständig entfernen, bevor man neuen Lack aufträgt.

Unterlack als Nagelgrundierung

Vor dem Auftragen des eigentlichen Nagellacks sollte man einen Unterlack oder einen Rillenfüller verwenden. Beide Methoden sorgen für eine ebenmäßige Nageloberfläche, sodass der Lack sich gleichmäßiger verteilen kann und besser hält.

Darüber hinaus schützt ein Unterlack vor Verfärbungen der Nägel durch den Farblack. Zu beachten ist jedoch, dass der Unterlack beziehungsweise der Rillenfüller erst vollständig getrocknet sein muss, bevor die nächste Schicht aufgetragen wird.

Lackieren und trocknen lassen

Beim Lackieren der Nägel ist es vorteilhaft, mit dem Daumen zu beginnen, da er aufgrund seiner großen Fläche am längsten zum Trocknen braucht.

Lackierte Nägel trocknen übrigens nicht schneller, wenn man sie anhaucht und anpustet – im Gegenteil: Durch die Feuchtigkeit im Atem trocknet der Lack schlechter. Auch vom Föhnen der Nägel oder Herumwedeln der Hände ist abzuraten, da die Luftstöße Wellen im Lack verursachen. Für Eilige gibt es Nagellack, der besonders schnell trocknet, sowie Schnelltrocknungssprays und -tropfen, die nach dem Lackieren aufgesprüht beziehungsweise aufgetragen werden.

Breite Fingernägel wirken optisch schmaler, wenn beim Lackieren ein dünner Streifen an den äußeren Seiten des Nagels ausgespart wird.

Nagellack richtig aufbewahren

Für eine lange Haltbarkeit und damit der Nagellack nicht austrocknet, sollte man ihn nach dem Gebrauch fest verschließen. Wichtig ist jedoch, den Verschluss gut zu säubern, da er sonst verkleben kann und sich dann schwer öffnen lässt.

Zum Aufbewahren eigenen sich dunkle und kühle Räume. Damit ist aber keineswegs der Kühlschrank gemeint. Dort kühlt der Lack zu stark aus, er wird zähflüssig und splittert frühzeitig wieder ab.

Ist das Gewinde oder der Verschluss doch einmal verklebt, kann man ihn unter fließend heißes Wasser halten. Danach lässt er sich wieder leicht öffnen.

Dickflüssig gewordenen Nagellack kann man mit einem Lackverdünner wieder verflüssigen. Auch das Beimischen von dünnflüssigem Klarlack kann ihn wieder in einen flüssigeren Zustand versetzen.

Auf keinen Fall eignet sich dazu Nagellackentferner, da dieser die Struktur des Lacks zerstört und so die Qualität erheblich mindert.

Ist Nagellack schädlich?

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Einige behaupten, Nagellack bewahrt den Nagel vor dem Austrocknen und schützt vor äußeren Umwelteinflüssen wie zum Beispiel Putzmitteln oder anderen Chemikalien.

Andere sind hingegen der Meinung, dass sich durch das häufige Verwenden von Nagellack die Nägel gelblich verfärben, da keine Luft an diese kommt.

In jedem Fall sollte man bedenken, dass viele Nagellacke geringe Mengen des wahrscheinlich krebserregenden Schadstoffs Nitrosamin oder potenziell allergieauslösende Zusatzstoffe enthalten. Nitrosamin darf in Kosmetikprodukten jedoch nur in Spuren vorhanden sein, sodass bei gelegentlicher Verwendung von Nagellack nach jetzigem Stand keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit zu erwarten sind. Wer sichergehen möchte, kann auf der Liste der Inhaltsstoffe nach Nitrocellulose suchen – daraus entsteht Nitrosamin. Viele Hersteller bieten Produkte ohne Nitrocellulose an.

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9. Nagellack richtig entfernen

Beim Entfernen von Nagellack mit einem Nagellackentferner ist es wichtig, den Lack stets vom Nagelbett ausgehend zur Nagelspitze zu entfernen und nicht andersherum. Auch sollte man nicht unkontrolliert hin und her wischen. Denn sonst können Reste vom Lack unter die Nagelhaut gelangen und Entzündungen hervorrufen.

Zudem empfiehlt es sich, kleinflächig zu arbeiten. Das bedeutet, dass man Nagellackentferner wirklich nur auf dem Nagel anwenden und die umliegende Haut aussparen sollte.

Darüber hinaus sollte man währenddessen das Fenster öffnen. So ziehen die Dämpfe der Lösemittel besser ab.

Acetonhaltige Nagellackentferner entfernen den Lack schneller und gründlicher, sie trocknen die Haut jedoch stark aus. Doch auch acetonfreie Nagellackentferner sind keine Pflegeprodukte. Auch sie enthalten Lösemittel, die entfettend wirken. Daher ist es ratsam, im Anschluss eine feuchtigkeitsspendende Creme zu verwenden.

10. Sind künstliche Nägel schädlich?

Egal ob Gelnägel oder Kunststoffblenden – den echten Fingernägeln tun diese künstlichen Exemplare auf Dauer nicht gut. Denn wenn kein Sauerstoff mehr an den Nagel gelangt, wird dieser immer weicher und poröser und kann das Nagelbett nicht mehr vor Keimen schützen.

Darüber hinaus können sich zwischen echtem und künstlichem Nagel Hohlräume bilden, in die Pilze und Bakterien eindringen können. Diese können Nagelpilz, Verfärbungen oder Infektionen des Nagels beziehungsweise des Nagelbettes hervorrufen.

Auch kann eine Kontaktallergie auftreten, die durch eine rötliche, juckende und Bläschen bildende Haut gekennzeichnet ist.

Wer mag, kann zu besonderen Anlässen künstliche Fingernägel tragen. Im Anschluss ist aber eine sorgfältige Nagelpflege besonders wichtig. Lassen Sie künstliche Nägel am besten immer von einer ausgebildeten Fachkraft anbringen. Von einem dauerhaften Gebrauch künstlicher Fingernägel ist eher abzuraten.

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