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Fieber senken – was hilft gegen Fieber?
Fieber ist zwar meist eine gesunde Reaktion des Körpers, dennoch muss man eine zu stark erhöhte Temperatur manchmal senken. Aber wie gelingt das? Zum Fiebersenken können Hausmittel wie Wadenwickel, Essigstrümpfe, Fiebertee oder ein absteigendes Fußbad dienen, aber auch Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen gegen Fieber. Dabei ist allerdings zu beachten, ob es sich um ein Baby, ein Kind oder eine erwachsene Person handelt. Denn nicht jedes fiebersenkende Mittel eignet sich in jedem Alter. Was tun bei Fieber? Wir stellen Ihnen verschiedene Hausmittel und Medikamente vor.
Fieber ist zwar meist eine gesunde Reaktion des Körpers, dennoch muss man eine zu stark erhöhte Temperatur manchmal senken. Aber wie gelingt das? Zum Fiebersenken können Hausmittel wie Wadenwickel, Essigstrümpfe, Fiebertee oder ein absteigendes Fußbad dienen, aber auch Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen gegen Fieber. Dabei ist allerdings zu beachten, ob es sich um ein Baby, ein Kind oder eine erwachsene Person handelt. Denn nicht jedes fiebersenkende Mittel eignet sich in jedem Alter. Was tun bei Fieber? Wir stellen Ihnen verschiedene Hausmittel und Medikamente vor.
Leichte Infekte, eine Impfung oder schwere Erkrankungen: Fieber ist ein Symptom, das zahlreiche Ursachen haben kann und in der Regel die Arbeit des Immunsystems im Kampf gegen Krankheitserreger unterstützt. Deshalb sollte die Temperatur nur dann gesenkt werden, wenn sie zu sehr steigt:
- Eine leicht erhöhte Temperatur, die etwa ein bis zwei Tage andauert, gilt als unbedenklich. Eine Körpertemperatur bis 39 Grad Celsius muss daher nicht gesenkt werden.
- Ab 39 Grad spricht man von hohem Fieber. Dann kann man versuchen, dieses mit Hausmitteln und Medikamenten zu lindern.
- Bei Werten über 40 Grad Celsius (sehr hohes Fieber) oder wenn die Temperatur nach zwei Tagen nicht sinkt, sollte man ärztlichen Rat suchen – vor allem dann, wenn keine Ursache bekannt ist. Geht das Fieber nicht runter, obwohl Sie Maßnahmen zur Linderung ergreifen, sollten Sie ebenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
- Das gilt auch, wenn ungewöhnliche Krankheitszeichen wie Durchfall, Erbrechen oder Bauchschmerzen hinzukommen. Bei Bewusstseinstrübungen, Hautausschlag oder einem starken Krankheitsgefühl sollten Sie baldmöglichst eine*n Ärztin*Arzt kontaktieren.
Ab wann eine erhöhte Körpertemperatur gesenkt werden sollte, hängt aber auch vom gesundheitlichen Zustand der Person ab: Während eine Temperatur von 38,5 Grad für gesunde Menschen ungefährlich ist, kann sie für chronisch Kranke sehr belastend sein. Geht das Fieber mit starkem Unwohlsein oder Kreislaufbeschwerden einher oder handelt es sich um Risikopatient*innen, sollte man das Fieber frühzeitig senken.
Bettruhe ist ein bewährtes Hausmittel bei allerlei Krankheiten. Sie schont den Kreislauf und hilft dabei, Kraft zu sparen, um diese für die Krankheitsabwehr einzusetzen. Ruhe ist auch schon bei leichtem Fieber empfehlenswert und für Kinder und Erwachsene unverzichtbar. Fühlt sich ein Kind fit und lässt sich nicht im Bett halten, sollte es zumindest ruhige Aktivitäten ausüben und sich nicht anstrengen.
Bei Fieber ist es wichtig, viel zu trinken, denn der Körper verliert durch Schwitzen große Mengen an Flüssigkeit. Bewährte Getränke sind neben Wasser, verdünnten Fruchtsäften und ungesüßtem Tee auch klare Brühen, da diese dem Körper viele Mineralien zuführen.
Als Faustregel gilt: Für jedes Grad Temperatur über 37 Grad Celsius sollten Erwachsene pro Tag einen halben bis einen Liter Flüssigkeit mehr trinken. Insgesamt werden täglich mindestens zwei Liter empfohlen.
Fiebertees sind ein Klassiker unter den Hausmitteln gegen Fieber. Es gibt viele verschiedene Rezepte für Tees, die das Schwitzen fördern und so helfen, die Erreger zu bekämpfen und den Körper herunterzukühlen.
Hier finden Sie ein mögliches Rezept für einen Tee gegen Fieber:
- Mischen Sie je 30 Gramm Lindenblüten und Holunderblüten sowie 20 Gramm Hagebuttenschalen oder lassen Sie eine entsprechende Mischung in Ihrer Apotheke herstellen.
- Gießen Sie einen Teelöffel der Mischung mit einer Tasse heißem Wasser auf.
- Lassen Sie den fiebersenkenden Tee für fünf bis zehn Minuten ziehen, bevor Sie ihn trinken.
Alternativ gibt es auch entsprechende Tees mit schweißtreibender Wirkung fertig zu kaufen. Gut bei Fieber ist auch Tee aus Ingwer oder Kamille.
Am besten legt man sich nach dem Trinken eines Fiebertees ins Bett. Idealerweise führt man eine Schwitzkur übrigens am späten Nachmittag durch. Zu dieser Uhrzeit ist die Schweißproduktion höher als zu anderen Tageszeiten.
Achtung: Für kleine Kinder ist dieses Hausmittel nicht geeignet.
Wohl eines der bekanntesten Fiebermittel ist der kühlende Wadenwickel, der dem Körper Wärme entzieht:
- Ein Handtuch wird dazu mit lauwarmem (nicht kaltem!) Wasser befeuchtet und fest um den Unterschenkel gelegt – lassen Sie die Gelenke dabei frei.
- Darum wird ein trockenes Tuch gewickelt, damit das Bett nicht nass wird.
- Achten Sie darauf, dass der restliche Körper und die Füße warm eingepackt sind.
- Solche Wickel kann man für etwa fünf bis zehn Minuten belassen (bis sie auf Körpertemperatur erwärmt sind) und zwei- bis dreimal hintereinander wiederholen, insgesamt maximal eine halbe Stunde lang. Diese Methode kann dreimal pro Tag angewendet werden.
- Wichtig ist, dass die Temperatur nicht zu schnell sinkt, da dies eine Anstrengung für den Kreislauf darstellt. Normalerweise lässt sich die Temperatur durch kalte Wickel um ein halbes bis ein Grad Celsius senken.
Wenn Füße und Unterschenkel trotz Fieber kalt sind, sind Wadenwickel nicht ratsam. Auch wenn die betroffene Person friert oder bei Schüttelfrost ist diese Methode nicht geeignet, ebenso wenig wie bei Durchblutungsstörungen oder einem Harnwegsinfekt.
Wadenwickel oder Pulswickel am Handgelenk können auch bei Kindern angewendet werden. Halten Sie jedoch bei Säuglingen zuvor ärztliche Rücksprache.
Ein von Sebastian Kneipp empfohlenes Hausmittel für Erwachsene und Kinder (nicht aber für Babys) ist der Essigstrumpf:
- Dafür mischt man vier bis fünf Teile Wasser und einen Teil Essig, zum Beispiel Apfelessig. Insgesamt benötigt man etwa einen halben Liter der Tinktur, man kann also beispielsweise 400 Milliliter Wasser mit 100 ml Essig mischen.
- In diese Mischung wird ein Paar Baumwollstrümpfe eingetaucht, ausgewrungen und angezogen. Am besten verwendet man Kniestrümpfe oder andere Socken, die möglichst weit über die Knöchel gehen.
- Anschließend werden die Beine in eine Wolldecke eingewickelt oder es wird ein weiteres Paar Socken darüber gezogen.
- Die Strümpfe sollten 45 bis 60 Minuten anbehalten werden.
- Diese Methode kann man bis zu dreimal täglich wiederholen.
Eine Variante des Essigstrumpfes ist der Wadenwickel mit Essigwasser.
Auch ein lauwarmer Waschlappen auf der Stirn oder im Nacken hat einen fiebersenkenden Effekt.
Zudem kann eine kühle Waschung helfen: Dazu wird der Körper mit lauwarmem Wasser (kühler als die Körpertemperatur) abgewaschen. Beginnen Sie mit dem rechten Bein und trocknen dieses nicht ab, sondern bedecken es nur mit einem dünnen Tuch. Wiederholen Sie diese Prozedur anschließend mit dem linken Bein, dem rechten Arm und dem linken Arm.
Das vorsichtige Abreiben mit einem kühlenden Waschlappen oder ein feuchtes Tuch auf der Stirn ist auch bei Babys und Kindern ein beliebtes Mittel gegen Fieber.
Ein heißes Erkältungsbad ist bei Erwachsenen ein beliebtes Hausmittel bei einer beginnenden Erkältung. Es sollte nur Anwendung finden, wenn der Kreislauf ausreichend stabil ist. Ratsam sind dann eine Wassertemperatur von etwa 38 Grad Celsius und eine Badedauer von nicht mehr als 20 Minuten. Badezusätze wie Eukalyptus oder Thymian können die Wirkung des heißen Bades verstärken. Nach dem Baden ist Bettruhe empfehlenswert.
Bei hohem Fieber ist heißes Baden nicht geeignet. Ein lauwarmes Bad kann aber helfen, den Körper von außen zu kühlen. Bei Kreislaufproblemen sollte man jedoch auch nicht in eine lauwarme Badewanne steigen.
Im Anfangsstadium des Fiebers und nur, wenn der Kreislauf es zulässt, kann Erwachsenen zudem ein ansteigendes Fußbad helfen: Man beginnt mit körperwarmem Wasser und schüttet dann allmählich wärmeres Wasser dazu, bis eine gerade noch erträgliche Temperatur (maximal 39 Grad Celsius) erreicht wird. Danach sollte man die Füße gut abtrocknen und sich für 20 Minuten ins Bett legen.
Bei Problemen mit der Durchblutung, den Venen (zum Beispiel Krampfadern), dem Herzen oder einem diabetischen Fuß ist dieses fiebersenkende Hausmittel nicht geeignet.
Folgende Tipps sind außerdem hilfreich:
- Achten Sie auf ausreichende Frischluftzufuhr.
- Halten Sie die Zimmertemperatur zwischen 18 und 20 Grad.
- Leichte Baumwollkleidung sowie eine leichte Decke können helfen, Wärmestaus zu verhindern.
- Durchgeschwitzte Kleidung oder Bettwäsche sollte gewechselt werden.
- Verzichten Sie auf schwere Kost, da der Verdauungsprozess den Körper zusätzlich belasten würde.
- Gut geeignet ist Hühnersuppe, die einen schweißtreibenden Effekt hat und zudem helfen kann, den Verlust von Flüssigkeit und Mineralien auszugleichen. Auch eine Gemüsebrühe oder Joghurt mit Obst sind leicht und verdaulich.
Als fiebersenkende Medikamente kommen die Wirkstoffe Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure (ASS) zum Einsatz. Eine Studie mit Kindern kam zu dem Ergebnis, dass Ibuprofen Fieber etwas schneller senkt als Paracetamol: Demnach dauerte es bei Ibuprofen knapp eine Dreiviertelstunde, bei Paracetamol etwa 70 Minuten, bis die Kinder fieberfrei waren (unter 37,2 Grad Celsius). Im Vergleich ließ die Wirkung bei Ibuprofen jedoch schneller wieder nach.
ASS (zum Beispiel in Aspirin®) sollte Kindern nicht verabreicht werden, da das lebensbedrohliche Reye-Syndrom die Folge sein kann. Bei ihnen sollte daher (nach ärztlicher Rücksprache) auf Ibuprofen oder Paracetamol zurückgegriffen werden. In der Apotheke sind darüber hinaus spezielle Fiebersäfte, Fieberzäpfchen, Brausegranulat oder Tabletten für Kinder erhältlich. Bitte beachten Sie bezüglich der Dosierung unbedingt die Packungsbeilage.
Die fiebersenkenden Medikamente hemmen die Bildung von Stoffen, die für die Erhöhung der Körpertemperatur verantwortlich sind. Sinnvoll sind diese bei schwerem Krankheitsgefühl. Dann sollte zudem ärztlicher Rat gesucht werden.
Babys und Kleinkinder haben häufiger Fieber. Nicht immer steckt eine Erkrankung dahinter, auch nach einer Impfung oder beim Zahnen kann die Körpertemperatur erhöht sein. Während man bei Kindern ab einer Temperatur von 38,5 Grad Celsius von Fieber spricht, liegt diese Grenze bei Babys unter drei Monaten schon bei 38 Grad. Wenn ein Kleinkind trotz Fieber fit ist, ausreichend isst und trinkt und seine Schleimhäute feucht sind, gelten Temperaturen bis 38,5 Grad meist als nicht behandlungsbedürftig. Insbesondere bei Babys sollte man das Fieber aber schnell senken, beispielsweise durch Zäpfchen oder kühle Waschungen.
Bei Säuglingen bis zu drei Monaten sollte ab 38 Grad und bei Kleinkindern spätestens ab 39 Grad Fieber ärztlicher Rat gesucht werden, denn es besteht das Risiko eines Fieberkrampfes. Auch wenn das Fieber ohne erkennbare Ursache oder schubweise auftritt oder länger als einen Tag (bei Kindern unter zwei Jahren) beziehungsweise länger als drei Tage (bei älteren Kindern) anhält, ist ein Arztbesuch ratsam. Das gilt auch bei weiteren Krankheitsanzeichen wie Durchfall, Bauchschmerzen, Ausschlag oder einer starken Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes.
Da Säuglinge und Kinder schnell dehydrieren, ist es bei ihnen besonders wichtig, dass sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und möglichst etwa alle halbe Stunde etwas trinken. Nachts sollten sie besser nicht unbeaufsichtigt bleiben. Zudem sollte man die Körpertemperatur bei allen fiebersenkenden Maßnahmen genau kontrollieren und darauf achten, dass die Kleidung nicht zu warm ist. Am besten sprechen Sie mit Ihrem*Ihrer Kinderarzt*Kinderärztin ab, welche Maßnahmen im jeweiligen Fall ratsam sind, um das Fieber zu senken, insbesondere vor der Gabe von Medikamenten.
- Internisten im Netz: Tipps bei Fieber. (Abruf: 11/2022)
- Plank, M. / Deximed (2022): Fieber. (Abruf: 11/2022)
- Online-Informationen des Universitätsklinikums Augsburg (2019): Fieber senken – am besten mit Hausmitteln. (Abruf: 11/2022)
- Fegeler, U. / Kinder- & Jugendärzte im Netz: Fieber. (Abruf: 11/2022)
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) (2022): Wie lässt sich Fieber bei Kindern senken? (Abruf: 11/2022)
- Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V.: "Mein Kind hat Fieber". (Abruf: 11/2022)
- Weber, E. / PraktischArzt (2022): Fieber senken: Mittel und Tipps. (Abruf: 11/2022)
- Online-Informationen der Praxis Petra Zieriacks: Naturheilverfahren bei Kindern.
- Kusnick, C. (2008): Ibuprofen senkt Fieber schneller als Paracetamol. In: Deutsche ApothekerZeitung, Vol. 37, S. 42.
- Online-Informationen des MDR (2021): Was bei Fieber richtig und was falsch ist. (Abruf: 11/2022)