Knochen
Doppelt so hart wie Granit und nicht weniger zugkräftig als Gusseisen ist das kompakte Material eines menschlichen Knochens. Trotzdem wiegt er nicht viel: Das menschliche Skelett macht nur etwa zwölf Prozent des gesamten Körpergewichts aus. Die Knochen eines fünfzig Kilogramm schweren Menschen wiegen also nur etwa sechs Kilogramm. Knochen sind lebendige Substanz: Zellgewebe. In dieses Bindegewebe ist Kalzium eingelagert, das den Knochen ihre hohe Festigkeit gibt, so dass sie die lebenswichtigen Körperorgane schützen und stabilisieren können.
Die einzelnen Bestandteile des Knochens sind Wasser (ca. 25 Prozent), organische Stoffe (hauptsächlich das Protein Ossium) und schließlich anorganische Mineralien: Kalzium, Phosphor, Magnesium sowie in geringen Mengen Eisen, Kalium, Natrium, Chlor und Fluor.
Jeder Knochen weist vier Bestandteile auf:
Die kompakte Knochenmasse, aus der die dicke, äußere Knochenschicht gebildet ist. Sie umgibt den inneren Kern aus Knochenbälkchen und ist in der Mitte eines Knochens besonders stark ausgeprägt, so dass er gut vor Deformierungen geschützt ist. Um die kompakte Knochenmasse herum legt sich als äußerste Hülle die Knochenhaut.
Kleine Knochenbälkchen im Inneren des Knochens. Sie bilden ein schwammartiges Füllmaterial, das den Knochen äußerst stabil macht, ohne dass er schwer wird. Dieses Stützsystem diente übrigens als Vorbild für die Konstruktion des Pariser Eiffelturms!
Die Knochenhaut, die die harte Knochenrinde von außen umgibt. Sie enthält besondere Zellen, Osteoblasten genannt, aus denen sich neue Knochenzellen bilden. Diese tragen zum Wachstum und zur Regeneration der Knochen bei.
Das Knochenmark ist in den Hohlräumen der großen Knochen eingelagert. Im Knochenmark werden alle Blutzellen geboren - am Tag bis zu fünf Milliarden. Das fetthaltige Gewebe bildet rote Blutkörperchen (Erythrozyten) zum Sauerstofftransport, Blutplättchen (Trombozyten) für die Gerinnung und verschiedene weiße Blutkörperchen (Leukozyten) für das Immunsystem