Nieren
Die paarweise angeordneten Nieren befinden sich zu beiden Seiten der Wirbelsäule an der Rückseite der Bauchhöhle. Jede von ihnen wiegt etwa 200 Gramm. Sie sind jeweils zehn Zentimeter lang und sechs Zentimeter breit und haben eine bohnenartige Form – das kleinformatige Vorbild für die Nierentische der 50er Jahre.
Die Nieren entsorgen nicht nur Abfallstoffe aus dem Blut, sondern regulieren auch den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers. Der Wasserhaushalt wird von dem Hormon ADH (antidiuretisches Hormon) gesteuert, das vom Hypophysenhinterlappen kommt. Den Salzhaushalt reguliert das Aldosteron der Nebennierenrinde. Ein weiteres, von der Niere produziertes Hormon ist das Renin, das die Aufgabe hat, den Blutdruck zu regulieren.
Die Nierenrinde (Cortex renalis) ist eine etwa zehn Millimeter breite, rotbraune Substanz. Sie beinhaltet die Nephrone, die das Blut filtern. 1.500 Liter Blut fließen an einem Tag durch das Nierengewebe, davon werden etwa 180 Liter in den Nieren (Renes) gefiltert. Diese Funktion erfüllen die Nephrone, kleine Filtereinheiten, die jeweils aus einem Filterteil und einem Harnkanälchen bestehen. Die Harnkanälchen nehmen den gefilterten Harn auf, resorbieren daraus einen hohen Anteil an Wasser und Salzen und führen diesen Anteil über die Nierenkapillare erneut dem Blut zu. Von den täglich rund 180 Litern des gefilterten Primärharns werden nur ungefähr 1,5 Liter über den Harnweg ausgeschieden.
Das Nierenbecken ist die Überbrückungsstelle zwischen Nieren und Harnleiter. Hier wird der aus der Niere hertransportierte Harn gesammelt.