Artischocke
Die Artischocke stammt vorwiegend aus Europa. Vermutlich ist die heute existierende Art eine Kulturform, die bereits seit der Antike als Gartenpflanze angebaut wird. Die medizinisch verwendete Droge kommt vor allem aus Blattkulturen in Franken, Brandenburg, Thüringen und der Bretagne sowie auch aus süd- und südosteuropäischen Ländern.
Woraus wird die Arznei gewonnen?
In der Pflanzenheilkunde werden die frischen oder getrockneten, ganzen oder geschnittenen Laubblätter der Artischocke (Cynarae folium) verwendet. Seltener finden auch die Wurzeln, die Blütenknospen oder ein gepresster Saft aus frischen Pflanzenteilen Anwendung. Die geläufigen Arzneimittel enthalten meist Trockenextrakte, die aus den frischen Artischockenblättern gewonnen werden.
Artischocke: Merkmale der Pflanze
Die Artischocke ist eine mehrjährige, kräftige Pflanze, die bis zu 2 m hoch wird und in ihrem Aussehen einer Distel ähnelt. Sie trägt große graugrüne Laubblätter und auffällige Blütenköpfe mit außen liegenden grünen Hüllblättern und innen liegenden blauvioletten Röhrenblüten. Die Pflanze bildet im ersten Jahr eine grundständige Blattrosette und im zweiten Jahr einen langen Stängel, der die großen, violetten Blütenköpfe trägt.
Artischocke als Gemüse
Als Gemüse werden gemeinhin die vor dem Aufblühen geernteten Blütenköpfe verwendet. Insbesondere der fleischige Blütenboden ("Artischockenherz") gilt dabei als besonderer Leckerbissen.
Was macht die Droge aus?
Die geschnittene Droge besteht aus filzigen, graugrünen Blattknäueln sowie Bruchstücken der Blattstiele und der Blattadern. Die Unterseite der Blätter ist grau behaart, während die Oberseite der Blätter unbehaart und grün ist. Auf der Unterseite sind auch die Blattadern zu erkennen.
Artischockenblätter riechen schwach aromatisch und leicht beißend. Der Geschmack der Droge ist leicht salzig, der Nachgeschmack hingegen bitter.