Holunder
Holunder ist in Europa, Asien und Nordafrika heimisch, der Kanadische Holunder vorwiegend in Nordamerika. Die aus Wildbeständen gewonnene Droge wird hauptsächlich aus Russland, dem ehemaligen Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien und Ungarn importiert.
Holunder in der Pflanzenheilkunde
In der Pflanzenheilkunde werden vorwiegend die getrockneten, von den Stängeln befreiten Blüten (Sambuci flos) verwendet. Fast gar nicht mehr nutzt man die frischen oder getrockneten Beeren (Sambuci fructus), die Blätter und die Wurzeln für heilkundliche Zwecke. Die reifen Beeren werden vor allem zu Saft und Marmelade verarbeitet.
Merkmale von Holunder
Holunder ist ein bis zu 6 m hoher Strauch bzw. Baum, dessen Äste weißes Mark enthalten. Der Strauch trägt Fiederblätter und kleine, weiße Blüten, die in vollen, schirmförmigen Trugdolden stehen.
Die Holunderbeeren sind klein, glänzend schwarz und sehr saftig. Sie sind nur nach vorherigem Erhitzen genießbar. Der Schwarze Holunder sieht dem auch häufig kultivierten Kanadischen Holunder (Sambucus canadensis) sehr ähnlich.
Im Christentum galt das Fällen eines Holunderbaumes lange Zeit als schweres Verbrechen, da man glaubte, dies bringe Unglück und den Tod. Judas soll sich angeblich an einem Holunderbaum erhängt haben. Die Germanen sahen den Baum hingegen als heilig an, sie widmeten ihn der Schutzgöttin Frau Holle.
Merkmale von Holunderblüten
Die Droge besteht aus den Einzelblüten, die erst durch Sieben von den Trugdolden befreit werden müssen. Häufig findet man jedoch auch Teile der lediglich durch Schneiden zerkleinerten Trugdolden. Die gelblichweißen Einzelblüten sind etwa 3 bis 4 mm lang.
Holunderblüten verbreiten einen etwas eigenartigen, charakteristischen Geruch. Der Geschmack der Blüten ist süß-schleimig.