Blutspenden: Wie funktioniert es?
In einer Notsituation kann Blut helfen, Leben zu retten. Doch damit Patienten in Krankenhäusern überhaupt eine Bluttransfusion erhalten können, sind sie auf Blutspender angewiesen: Nur durch regelmäßige Blutspenden von Gesunden kann sichergestellt werden, dass Kranken im Fall eines Falles geholfen werden kann. Denn Blut kann man nicht kaufen und künstliches Blut gibt es nicht. Mit einer Spende könnten Sie Unfallverletzten oder kranken Menschen das Leben retten. Welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen, erfahren Sie im Folgenden.
Wer darf Blut spenden?
Jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 72 Jahren mit einem Mindestgewicht von 50 kg kann Blut spenden. Erstspender dürfen ihren 65. Geburtstag noch nicht erreicht haben.
Ausnahmen: Wer darf nicht spenden?
Gespendet werden darf nicht bei:
- dauerhafter Einnahme von Medikamenten (zum Beispiel blutdrucksenkende Mittel)
- akuten Allergien
- starkem Eisenmangel
Auch darf nicht gespendet werden, wenn Sie krankgeschrieben sind oder sich nicht gesund fühlen. Wenn Sie an Krankheiten wie beispielsweise Diabetes, einer Fehlfunktion der Schilddrüse oder Zöliakie sollten Sie zuvor Rücksprache mit Ihrem Arzt halten. Trockene Alkoholkranke oder ehemalige Drogenabhängige sollten individuell abklären lassen, ob sie als Blutspender geeignet sind.
Wann: zeitliche Einschränkungen für die Blutspende
Gespendet werden darf erst (zeitlich eingeschränkt):
- nach Abklingen der Symptome bei Einnahme von Antiallergika (zum Beispiel bei Heuschnupfen)
- 7 Tage nach Abklingen eines leichten Infekts
- 4 Wochen nach dem Beenden der Einnahme eines Antibiotikums
- 6 Monate nach Reisen in Malaria-Epidemiegebiete und 12 Monate nach Reisen in Infektionsrisikogebiete (zum Beispiel Südamerika, Südostasien). Bei Reisen in Länder mit erhöhtem Risiko für Dengue-Fieber, Chikungunya oder West-Nil-Virus gilt eine Frist von einem Monat, sofern in dieser Zeit keine Symptome aufgetreten sind.
- 6 Monate nach Schwangerschaft oder Schwangerschaftsabbruch und erst nach dem Abstillen
- 4 Monate nach einer Tätowierung, dem Stechen von Piercings und Ohrlöchern oder anderen kosmetischen Hautverletzungen (zum Beispiel Permanent Make-up)
- wenn seit der letzten Blutspende 55 Tage vergangen sind. Frauen dürfen viermal in einem Jahr spenden, Männer sechsmal.
Nach einer Operation können – in Abhängigkeit von der Art des Eingriffs – Wartezeiten von bis zu vier Monaten erforderlich sein.
Hormonelle Verhütung und Nahrungsergänzungsmittel
Gespendet werden darf uneingeschränkt bei Einnahme von:
- Vitamintabletten
- Eisenpräparaten
- Antibabypille oder Hormonpräparaten zur Verhütung
Was sollten Sie vor einer Blutspende beachten?
Am Tag der Blutspende sollten Sie viel trinken (etwa 2,5 bis 3 Liter). Bereits ab dem Vortag sollten Sie auf fettige Speisen und Alkohol verzichten. Achten Sie jedoch darauf, nicht mit leerem Magen zu spenden: Ihre letzte Mahlzeit sollte nicht länger als vier Stunden her sein.
Am besten verzichten Sie mindestens vier Stunden vor der Spende auch auf das Rauchen, da Zigaretten die Qualität des Blutplasmas beeinträchtigen. Auch sportliche Betätigung vor der Spende ist nicht ratsam.
Ablauf einer Blutspende
Eine Blutspende dauert – nach der erstmaligen Registrierung und Anmeldung – nur wenige Minuten. Bringen Sie dennoch am Tag der Blutspende etwas Zeit mit – eine Stunde sollte man mindestens einkalkulieren, bei der Erstspende etwas mehr. Blutspenden laufen üblicherweise folgendermaßen ab:
- Anmeldung: Benötigt wird ein amtliches Personaldokument (Ausweis, Reisepass, Führerschein) und (falls schon vorhanden) der Blutspender-Pass. Zu beantworten ist anschließend ein Spender-Fragebogen zur gesundheitlichen Vorgeschichte.
- Ärztliche Untersuchung: Ein persönliches Gespräch beim Arzt und ein kurzer Gesundheitscheck, bei dem Blutdruck und Puls gemessen werden.
- Hämoglobin-Kontrolle: Der Blutfarbstoffgehalt und die Körpertemperatur werden festgestellt, um Aufschluss über Ihre Spendefähigkeit zu geben.
- Blutabnahme: Während der etwa zehn Minuten dauernden Blutabnahme fließt ein halber Liter Blut in den angelegten Blutbeutel.
- Blutspender-Pass: Ein Erstspender erfährt seine Blutgruppe und die Blutgruppenmerkmale, wenn er seinen Blutspender- und Unfallhilfepass erhält. Das dauert etwa drei Wochen.
Was ist nach der Blutspende zu beachten?
Auch nach dem Blutspenden sollten Sie darauf achten, viel zu trinken, um Ihren Verlust an Flüssigkeit wieder auszugleichen. Essen Sie etwas und ruhen Sie sich noch mindestens zehn Minuten unter Aufsicht vor Ort aus, um Ihren Kreislauf zu stärken. Es ist ratsam, mit dem Autofahren mindestens 30 Minuten zu warten und frühestens nach vier Stunden wieder zu Zigaretten zu greifen.
Des Weiteren sollten Sie auf sportliche Aktivitäten oder einen Besuch in der Sauna verzichten.
Innerhalb weniger Tage sind die meisten Bestandteile Ihres Blutes wieder nachgebildet – nur die roten Blutkörperchen benötigen etwa zwei Monate, bis sie vollständig neu gebildet sind.
Was bringt mir persönlich eine Blutspende?
Wer noch unsicher ist, ob er wirklich Blut spenden sollte, dem liefern wir hier vier Gründe, warum Blutspenden sinnvoll ist. Blutspenden bringt Ihnen:
- das stolze Gefühl, einem Menschen in einer schwierigen Lebenssituation geholfen zu haben.
- einen eigenen Gesundheitscheck, denn das Blut wird bei jeder Spende auf Krankheiten untersucht. Bei einem auffälligen Befund werden Sie informiert.
- die kostenlose Bestimmung der eigenen Blutgruppe.
- eine beschleunigte Regeneration von Blutbestandteilen (bei regelmäßiger Blutspende) hilft, Verletzungen oder Krankheiten schneller zu überwinden.
Neben einer Vollblutspende ist übrigens auch die Spende von Thrombozyten oder Plasma (Blutplasma) möglich.