Frau schneidet Majoran
© Getty Images/Albina Yalunina

Majoran: Wirkung des Gewürzes

Von: Anke Dorl, Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 31.05.2024

Majoran ist ein in der hiesigen Küche oft verwendetes Gewürz, das vor allem zum Verfeinern von deftigen Speisen genutzt wird. Aber auch wegen seiner Wirkung auf die Gesundheit ist Majoran beliebt. Mit welchen Inhaltsstoffen das Kraut punkten kann und wie Majoran als Heilpflanze Anwendung findet, erfahren Sie hier.

Welche Wirkung hat Majoran?

Für die gesundheitliche Wirkung von Majoran verantwortlich sind vor allem die im Kraut enthaltenen ätherischen Öle, insbesondere das sogenannte Majoranöl (Majoranae aetheroleum). Weitere gesunde Inhaltsstoffe sind sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide), Gerb- und Bitterstoffe sowie Glycoside.

Aufgrund der enthaltenen Inhaltsstoffe wirkt Majoran verdauungsfördernd und antimikrobiell, er hemmt also das Wachstum von Viren, Bakterien oder Pilzen oder tötet diese ab. Zudem wird Majoran eine antioxidative und damit zellschützende Wirkung nachgesagt.

In der Volksheilkunde wird Majoran deshalb beispielsweise in Form von Tee bei Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden eingesetzt und soll unter anderem bei Appetitlosigkeit, Blähungen oder Durchfall helfen können. Auch bei Entzündungen im Mundraum wird abgekühlter Majoran-Tee gerne zum Gurgeln angewendet. In der Aromatherapie gilt das Öl des Majorans zudem als beruhigend für die Psyche.

Möchte man die Heilwirkung von Majoran nutzen, sollte die ganze oberirdische Pflanze am besten kurz vor der Blüte geerntet und vorsichtig getrocknet werden. Je sonniger und wärmer eine Majoranpflanze steht, umso mehr ätherische Öle enthält die frische Pflanze (0,7 bis 3,5 Prozent).

Doch nicht alle Inhaltsstoffe von Majoran sind unbedenklich. Das Küchenkraut enthält in geringer Dosierung Arbutin, einen Vorläufer von Hydrochinon. Dieser Wirkstoff steht im Verdacht, krebserregend zu wirken. In normalen Mengen verzehrt, stellt Majoran jedoch keine Gefahr für die Gesundheit dar. Auch in der Schwangerschaft ist Majoran in geringen Mengen zum Würzen unbedenklich. Lediglich in hohen Konzentrationen kann die Pflanze wehenfördernd wirken.

Vitamine und Mineralstoffe in Majoran

Majoran kann mit einer Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen punkten. In 100 Gramm des Küchenkrauts stecken unter anderem:

Verwendung von Majoran als Küchenkraut

Der deutsche Name "Wurstkraut" weist darauf hin, dass Majoran eine gängige Zutat von Gewürzmischungen für Würste darstellt. Aufgrund seiner verdauungsfördernden Wirkung wird Majoran auch bei fettigen Speisen wie Schweinefleischgerichten empfohlen. Daneben schmecken aber ebenso Kartoffel- und Gemüsegerichte mit dem würzigen Majoran hervorragend. Beispielsweise ist er eine klassische Zutat in Kartoffelsuppe oder in Eintöpfen mit Hülsenfrüchten.

Der aromatische und leicht süßliche Geschmack des Gewürzes ist sehr hervorstechend. Obwohl Majoran im getrockneten Zustand erheblich an Würze verliert, sollte man ihn deshalb trotzdem sparsam dosieren.

Wie sieht Majoran aus?

Majoran wird bis zu 50 Zentimeter hoch und trägt an seinen verzweigten, vierkantigen Ästchen spatelförmige, kleine, flaumig behaarte Blätter. Ab Juni sind die weißen bis blass-lilafarbenen Blüten als kugelig zusammengedrängte Blütenstände in den Blattachseln des Majorans zu finden.

Majoran anpflanzen und ernten

Das Kraut stellt in unseren Gärten hohe Ansprüche an Klima und die Beschaffenheit des Bodens. Erst ab Mai können die Samen an sonnigen, geschützten Stellen ausgesät werden. Die Erde sollte locker und nährstoffreich sein. Majoran verträgt sich nicht mit anderen Lippenblütlern wie Oregano, Rosmarin oder Salbei. Er sollte deshalb mit ausreichend Abstand zu diesen Pflanzen gesetzt werden.

Majoran wächst schnell und man kann die Blätter der Pflanze den kompletten Sommer über ernten. Am intensivsten ist das Aroma der Blätter vor der Blütezeit, doch auch danach kann man die Blätter noch verwenden. Auch die Blüten selbst sind essbar.

Majoran trocknen

Möchte man Majoran trocknen, kann man ganze Stängel mit Blättern für etwa ein bis zwei Wochen kopfüber an einem gut belüfteten Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung aufhängen. Wenn die Blätter bei Berührung leicht knistern und zwischen den Fingern zerkrümeln, ist die Pflanze gut durchgetrocknet.

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Was ist der Unterschied zwischen Majoran und Oregano?

Obwohl Majoran (Origanum majorana) zur gleichen Gattung wie der Oregano (Origanum vulgare, auch Echter Dost) gehört, gibt es erhebliche Unterschiede im Gebrauch dieser beiden Kräuter. Der aromatisch-süße, wohlriechende Geruch und Geschmack des Majorans steht im starken Kontrast zum eher herben Aroma des als "Pizzagewürz" bekannten Oreganos.

Haben Sie keinen Majoran zur Hand, kann Oregano, sparsam dosiert, gemeinsam mit Thymian in Gerichten dennoch als Ersatz für das Küchenkraut dienen.

Majoran: Herkunft und Geschichte

Der ursprünglich aus Vorderindien stammende Majoran gelangte in der Antike aus dem arabischen Raum zunächst ins griechische Reich.

Ab dem späten Mittelalter war dieses Kraut auch in den Klostergärten Mitteleuropas bekannt, doch konnte sich der Majoran nördlich der Alpen wegen des kälteren Klimas nie in der Natur verbreiten, denn er ist nicht winterhart. Daher wird Majoran in unseren Gärten nur als einjährige Pflanze genutzt, während er in wärmeren Ländern mehrjährig wächst und weitaus aromatischer ist.

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