Kiwi – pelzig, rund, gesund
Kiwi enthält mehr Vitamin C als Zitronen oder Orangen und gleichzeitig kaum Kalorien. Das macht die Kiwifrucht zu einer echten Vitaminbombe und einem gesunden Obst, das auch zum Abnehmen geeignet ist. Die Frucht schmeckt in Desserts wie Obstsalat, als Marmelade, Kompott oder Saft. Auch als leckerer Snack zwischendurch ist die süß-saure Frucht eine beliebte Erfrischung. Warum sind Kiwis so gesund, welche Nährstoffe stecken in der Frucht und wie erkennt man eine Kiwi-Allergie? Das und mehr lesen Sie hier.
Kiwi – Kalorien, Vitamine, Nährstoffe
Kiwis sind sehr gesund, denn sie stecken voller Vitamine. Vor allem Vitamin C liefern die Früchte reichlich: Etwa 44 Milligramm des Vitamins stecken in 100 Gramm Kiwi. Je nach Reifegrad und Sorte können aber auch bis zu 90 Milligramm des Vitamins enthalten sein. Zum Vergleich: Der Tagesbedarf einer erwachsenen Person liegt bei 95 bis 110 Milligramm.
Außerdem enthält die Kiwi folgende gesunde Inhaltsstoffe:
- verschiedene B-Vitamine, Vitamin E und Vitamin K
- die Mineralstoffe Magnesium, Phosphor, Kalium, Kalzium und Eisen
- wertvolle Ballaststoffe
- Omega-3-Fettsäuren
- Antioxidantien wie Lutein
Kiwis enthalten kaum Fett und nur etwa 9 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm. Außerdem sind Kiwis recht arm an Kalorien: Auf 100 Gramm kommen nur 54 Kilokalorien (kcal), das entspricht 226 Kilojoule (kJ). Eine Kiwi liefert etwa 43 Kilokalorien (180 Kilojoule).
Übrigens: Häufig werden die Nährwerte einer Kiwi pro Stück angegeben. Dann stellt man sich schnell die Frage: Wie viel wiegt eine Kiwi? Im Durchschnitt wiegt eine Kiwi mit Schale etwa 70 bis 90 Gramm.
Gesunde Wirkung von Kiwi
Kiwis versorgen den Körper nicht nur mit wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitamin C, das eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr spielt. Studien zeigen noch weitere positive Effekte der exotischen Frucht auf die Gesundheit:
- Eine Untersuchung lieferte Hinweise darauf, dass der tägliche Verzehr der Kiwifrucht bei der Behandlung von Schlafstörungen unterstützen könnte.
- Zudem soll sich die Frucht einer Studie zufolge positiv auf die Verdauung auswirken. Auch in der Schwangerschaft machen sich viele Frauen diese Wirkung zunutze und essen Kiwis zum Beispiel gegen Verstopfungen.
Darüber hinaus sollen Kiwis beim Abnehmen unterstützen, indem sie den Körper einerseits mit Nährstoffen versorgen und andererseits aufgrund ihrer Ballaststoffe und des enthaltenen Enzyms Actinidain die Verdauung ankurbeln.
Kiwi-Allergie: Kann man gegen Kiwis allergisch sein?
Manche Menschen reagieren auf Kiwi allergisch: Es kann zu Hautreizungen und einem Ausschlag um den Mund kommen. Außerdem verursacht eine Allergie gegen die enthaltenen Proteine oft ein Brennen auf Zunge, Gaumen und Lippen, auch Jucken und Schwellungen im Mundbereich sind möglich. Weitere Symptome sind Magen-Darm-Beschwerden, allergischer Schnupfen oder Husten und Atemnot.
Bei einer nachgewiesenen Kiwi-Allergie sollte gänzlich auf den Genuss verzichtet werden, denn die allergischen Reaktionen auf Kiwis sind in vielen Fällen schwerwiegend. Eine Kiwi-Allergie geht oft mit einer Kreuzallergie gegen Ananas, Papaya, Bananen, Avocados, Latex oder Birkenpollen einher.
Auch wenn keine Kiwi-Allergie vorliegt, können die enthaltenen Fruchtsäuren die Haut und Schleimhaut reizen. Rötungen und Brennen im Bereich von Mund und Lippen sind mögliche Anzeichen. Vor allem Kinder sind aufgrund ihrer empfindlichen Haut häufiger betroffen. In dem Fall kann es helfen, weniger und seltener Kiwis zu essen oder ganz darauf zu verzichten. Meist sind verarbeitete Kiwifrüchte besser verträglich als frische.
Kiwis richtig lagern
Kiwifrüchte werden hartreif geerntet und dann bei kühlen Temperaturen von knapp über null Grad gelagert. So sind sie theoretisch bis zu sechs Monate haltbar. Werden Kiwis jedoch tatsächlich mehrere Monate lang gelagert, verlieren sie an Geschmack und haben meist ein glasiges Inneres.
Qualitativ hochwertige Kiwis werden daher relativ schnell in den Handel gebracht und können so zu Hause noch zwei bis drei Wochen im Kühlschrank oder im kühlen Keller gelagert werden. Sollen sie schneller nachreifen, lagert man sie einfach einige Tage bei Zimmertemperatur.
Kiwis kaufen: Wann sind sie reif?
Doch nicht alle Kiwis sind noch hart, wenn sie in den Verkauf gelangen, manche werden auch essreif oder sogar überreif verkauft. Beim Kauf von Kiwis sollte man sich daher vorher überlegen, ob man sie bald verzehren oder lieber noch etwas lagern möchte.
Im besten Fall sind die Kiwis noch hart, mit einer straffen, nicht verschrumpelten Schale. So können sie gut zu Hause gelagert werden und nachreifen. Man sollte sie aber nicht zu früh essen: Unreife Kiwis haben ein mattes Fruchtfleisch und einen sauren Geschmack.
Sobald die Schale dann auf Druck leicht nachgibt, ist die Kiwi reif und zum Verzehr bereit. Reife Kiwis lassen sich gut aus der Schale lösen, sie schmecken saftig und aromatisch.
Überreife Kiwis geben auf Daumendruck nach und sollten besser nicht gekauft werden, da ihr glasiges Fruchtfleisch geschmacklich nicht empfehlenswert ist und obendrein auch noch weniger Vitamine besitzt.
Wie isst man eine Kiwi?
In der Regel werden Kiwis mittig durchgeschnitten und das Fruchtfleisch dann heraus gelöffelt. Alternativ kann man sie auch schälen und in Scheiben oder Stücke schneiden, zum Beispiel für einen Obstsalat.
Grundsätzlich kann man Kiwi mit Schale essen, diese schmeckt ähnlich wie bei einer Stachelbeere. In diesem Fall sollte man jedoch nur ungespritzte Bio-Kiwis verwenden und die Früchte vorher gründlich waschen. Die Schale ist reich an Ballaststoffen und Vitaminen und gilt deshalb ebenfalls als gesund.
Rohe Kiwis nicht mit Milchprodukten essen
Kiwis enthalten das Enzym Actinidain, das zur Spaltung von Eiweiß führt. Grüne Kiwis sollten daher nicht in rohem Zustand mit Milchprodukten wie Joghurt oder Quark vermischt werden, da diese sonst einen bitteren Geschmack annehmen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Kiwis enthaltene gelbe Kiwis allerdings nur wenig Actinidain, weshalb man sie auch roh zusammen mit Milchprodukten essen kann.
Rezepte mit Kiwi
Kiwis lassen sich einfach als gesunder Snack roh essen. Aufgrund ihres typischen süß-säuerlichen Geschmacks und der ansprechenden Färbung gibt es jedoch auch zahlreiche Kiwi-Rezepte. Beliebte Verwendungsmöglichkeiten sind Kiwi-Bowle, Kiwi-Marmelade oder Kiwi-Torte. In Neuseeland sind außerdem Kiwi-Saft und -Wein bekannt. Auch als Zutat im Smoothie oder Müsli sowie als Kompott oder Chutney machen die Früchte eine gute Figur.
Bei allen Rezepten sollte jedoch beachtet werden, dass sich rohe Kiwis durch das Enzym Actinidain nicht mit Milchprodukten und Gelatine vertragen. Für Creme- oder Obsttorten oder Milchshakes sollte man daher besser gedünstete Kiwis, Dosenfrüchte oder gelbe Kiwis verwenden.
In Scheiben geschnitten macht sich die Kiwi mit ihrer dunkel- bis hellgrünen Färbung und den schwarzen Kernen auch gut als Dekoration von Speisen.
Darüber hinaus findet die Frucht auch im Kosmetikbereich in Form von Kiwisamenöl für Haut und Haare Verwendung.
Herkunft und Sorten
Ursprünglich stammt die Kiwi aus China und wird daher auch als "Chinesische Stachelbeere" bezeichnet. Mittlerweile wird die Frucht jedoch auch in Neuseeland und vielen anderen Ländern mit subtropischem oder gemäßigtem Klima angebaut. Neben China und Neuseeland zählen heute Italien und Griechenland als Haupt-Anbauländer für Kiwis. Heutzutage gehören Kiwis in deutschen Supermärkten fast ebenso zum Standard wie Äpfel und Bananen.
Aus botanischer Sicht sind Kiwis Beeren. Es gibt verschiedene Arten und Sorten:
- Die am meisten verbreitete Art ist Actinidia deliciosa, mit den beliebtesten Sorten Hayward, Abbot oder Bruno.
- Auch die als "goldene Kiwi" oder "Kiwi Gold" bezeichnete Art Actinidia chinensis mit etwas süßer schmeckendem, gelbem Fruchtfleisch erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
- Daneben gibt es auch die sogenannten Mini-Kiwis oder Kiwibeeren (Actinidia arguta), die etwa so groß wie eine Walnuss sind. Ihre haarlose Schale ist grün und glatt, weshalb Kiwibeeren mit Schale gegessen werden.
- Hinzu kommen seltenere Züchtungen wie die rote Kiwi, die nur in China angebaut wird.
Kiwis wachsen übrigens nicht an einem Baum, sondern an lianenartigen Kletterpflanzen. Die Pflanzen werden auch in deutschen Gärten gerne angebaut. Um selbst Früchte ernten zu können, werden in der Regel zur Befruchtung männliche und weibliche Kiwipflanzen benötigt.
Kiwi: Frucht oder Vogel?
Sie sind beide klein, etwas eiförmig und haben ein bräunliches, haariges Äußeres. Damit tragen die Kiwifrucht und der neuseeländische Vogel Kiwi nicht nur den gleichen Namen, sondern sehen sich auch in gewisser Weise etwas ähnlich.
Tatsächlich verdankt die Kiwifrucht ihren Namen dem neuseeländischen Nationaltier (übrigens heißt dieses "der Kiwi"). Der Begriff wurde erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts geprägt, weil Europa und Nordamerika die Frucht aus Neuseeland importierten und der neue Name den Verkauf ankurbeln sollte.