Frau misst HCG-Wert mit Schwangerschaftstest
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HCG: Das Schwangerschaftshormon

Von: Daniela Heinisch (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 01.08.2017

Das humane Choriongonadotropin, kurz HCG genannt, ist ein in der Plazenta gebildetes Hormon, welches aufgrund seiner vielen wichtigen Funktionen für den Erhalt der Schwangerschaft sorgt. Es werden Alpha-HCG und Beta-HCG unterschieden, wobei lediglich letzteres HCG, das Beta-HCG, dem Schwangerschaftshormon seinen spezifischen Charakter verleiht.

HCG zu Beginn einer Schwangerschaft

In der ersten Phase der Schwangerschaft ist HCG bereits an der Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut beteiligt. Es bewirkt die Abgabe der sogenannten Gelbkörperhormone Östrogen und Progesteron, welche die Gebärmutterschleimhaut wachsen lassen, und sorgt auch für das Ausbleiben der Regelblutung und den somit möglichen Erhalt der Schwangerschaft. Andernfalls würde der Körper das Ungeborene abstoßen.

Schwanger? HCG Werte per Schwangerschaftstest

Bei jedem Schwangerschaftstest wird unter anderem der HCG Wert bestimmt. Zwar kann ein erhöhter HCG Wert eine Schwangerschaft vermuten lassen, doch bietet das alleinige Vergleichen von Einheiten der HCG Tabelle keine Sicherheit hierüber. Ist eine Frau schwanger, so steigt zunächst der HCG Wert im Blut und anschließend im Urin, wobei der Bluttest sicherer ist. So kann ein HCG Schwangerschaftstest des Blutes schon nach einer Woche, also noch vor Ausbleiben der Periode, Sicherheit über die Frage "Schwanger oder nicht?" geben.

Zudem kann der HCG Wert auch in einem gewissen Maß Informationen über den Verlauf der Schwangerschaft liefern:

  • Ist der HCG Wert trotz Schwangerschaft sehr gering beziehungsweise fällt er ab, könnte dies ein Hinweis auf eine Fehlgeburt oder eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (beispielsweise eine Eileiterschwangerschaft) sein.
  • Ein sehr hoher HCG Wert hingegen könnte eine Mehrlingsgeburt oder eine bösartige Wucherung der Plazenta anzeigen.
  • Auch auf ein mögliches Vorliegen von Trisomie 21, dem sogenannten Down-Syndrom, gibt insbesondere das freie Beta-HCG Auskunft.
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HCG Tabelle: Welcher HCG Wert ist normal?

Viele Frauen, die sich ein Kind wünschen, studieren die Normbereiche der HCG Tabelle – sei es, um zu testen, ob sie schwanger sind, oder zur Kontrolle des Verlaufs einer Schwangerschaft. Da das Hormon auch bei der Kinderwunschbehandlung injiziert wird, kann ein erhöhter HCG Wert gerade hier zu einem falschen Ergebnis beim Schwangerschaftstest führen. Zudem unterliegt der Normbereich vom HCG Wert enormen Abweichungen und kann deshalb nur ein vager Anhaltspunkt sein.

Statt anhand einer HCG Tabelle eine spezifische Zahl einzukreisen, macht es mehr Sinn, die Kurve im Auge zu behalten. In der Regel verdoppelt sich der HCG Wert in den ersten sieben Wochen der Schwangerschaft alle zwei bis drei Tage. Nach einem Höchstwert, der zwischen der achten und elften Woche erreicht wird, sinkt er wieder, bleibt jedoch bis zum Ende der Schwangerschaft nachweisbar. Nach einer Fehlgeburt oder Abtreibung sinkt der HCG Wert erst nach einigen Wochen auf den Normalwert ab.

Aufgrund der großen Spanne lassen die Werte der HCG Tabelle auch keine Rückschlüsse auf die Schwangerschaftswoche zu. HCG Werte spielen nicht nur bei einer möglichen Schwangerschaft, sondern auch als Tumormarker auf dem Gebiet der Krebserkrankungen eine Rolle.

HCG als Tumormarker

Ist eine Schwangerschaft ausgeschlossen, kann der HCG Wert auch Marker für einen hormonbedingten Tumor sein oder Auskunft über den Verlauf einer Tumor-Erkrankung geben. Der HCG Wert wird im Rahmen einer Tumorbehandlung wöchentlich kontrolliert. Am häufigsten gehen bestimmte Formen von Hodenkrebs, Gebärmutterkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Brustkrebs mit erhöhten Werten einher. Seltener sind andere bösartige Krebserkrankungen wie etwa Darmkrebs oder Lungenkrebs.

Weitere Anwendung in der Medizin findet das humane Choriongonadotropin bei Jungen, deren Absenkung des Hodensacks gestört ist. Zudem versucht man, Hodenschrumpfungen bei Athleten von Kraftsportarten, die durch die künstliche Gabe von Testosteron verursacht werden, zu vermeiden, denn das Schwangerschaftshormon regt auch die körpereigene Testosteron-Produktion an.