Frau mit Knoten unter der Haut beim Arzt
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Knoten & Knubbel unter der Haut: Was steckt dahinter?

Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin), Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 26.08.2022

Ein Knoten unter der Haut wird häufig mit einer Krebserkrankung in Verbindung gebracht. Doch kleine Knubbel hinter den Ohren, unter der Achsel, am Hals, in der Brust oder am After können auch ganz andere, harmlose Ursachen haben. Oftmals ist nämlich eine Zyste oder ein gutartiges Lipom der Auslöser. Auch geschwollene Lymphknoten können als Knubbel an einigen Stellen des Körpers tastbar sein. Trotzdem sollte man Veränderungen des Gewebes immer ärztlich abklären lassen, um im Ernstfall frühzeitig reagieren zu können. Lesen Sie hier, welche verschiedenen Ursachen für Knoten unter der Haut infrage kommen können.

Knoten unter der Haut am Hals

Bei Knoten am Hals handelt es sich meist um geschwollene Lymphknoten. Geschwollene Lymphknoten, die Schmerzen bereiten, werden meist durch eine Infektion wie eine Erkältung oder eine Mandelentzündung hervorgerufen. Um die Erreger zu bekämpfen, arbeitet das körpereigene Abwehrsystem, zu dem auch die Lymphknoten gehören, auf Hochtouren. Durch die erhöhte Aktivität kann es zur Schwellung und Schmerzempfindlichkeit der Lymphknoten kommen.

Nimmt die Schwellung der Lymphknoten langsam immer weiter zu, ohne dass die Knoten schmerzhaft sind, sollten Sie auf jeden Fall ärztlichen Rat suchen. Solche Symptome können nämlich auf einen Tumor im Lymphsystem hindeuten. Auch Begleitsymptome wie unabhängig von einer Infektion auftretendes Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsverlust können Warnzeichen sein.

Daneben können hinter den knotigen Veränderungen aber auch ein Abszess, eine Fistel oder eine Zyste stecken. Letztere kann über dem Kehlkopf (mediale Zyste) auftreten oder einen Knoten seitlich am Hals verursachen (laterale Zyste). Bei einer Zyste handelt es sich um einen mit Flüssigkeit (Eiter, Blut, Talg oder Gewebsflüssigkeit) gefüllten Hohlraum im Gewebe.

Knubbel am Hals: Ursache in der Schilddrüse

Eine mögliche Ursache für Knubbel am Hals können auch Knoten in der Schilddrüse sein. Diese können sehr klein sein und keinerlei Beschwerden hervorrufen, oder aber relativ groß und somit von außen leicht tastbar sein. Ab einer bestimmten Größe können die Knoten Symptome wie ein Engegefühl im Hals, Schluckbeschwerden, Nervosität, Schlafprobleme oder Haarausfall verursachen.

Unabhängig von der Größe unterscheidet man zwischen kalten und heißen Knoten. Kalte Knoten produzieren kaum noch Hormone, warme und heiße Knoten sind dagegen besonders aktiv. Diese sind meist gutartig, können jedoch zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen. Auch kalte Knoten deuten oftmals auf eine harmlose Gewebsveränderung hin, in seltenen Fällen kann dahinter jedoch auch ein bösartiger Tumor stecken.

Neben dem Abtasten der Schilddrüse wird häufig eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um Schilddrüsenknoten festzustellen. Klarheit kann zudem eine Feinnadelpunktion verschaffen, bei der Zellen zur genaueren Untersuchung entnommen werden.

Knoten hinter dem Ohr

Ein Knoten hinter dem Ohr wird ebenfalls häufig durch einen geschwollenen Lymphknoten verursacht. Eine relativ schnell zunehmende, schmerzhafte Schwellung wird meist durch eine Infektion hervorgerufen. Oftmals handelt es sich um eine lokale Infektion, von der das Ohr oder der Kiefer betroffen ist.

In bestimmten Fällen kann ein Knubbel hinter dem Ohr auch durch eine Mastoiditis bedingt sein. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Zellen im sogenannten Warzenfortsatz des Ohrs. Neben der starken und schmerzhaften Schwellung hinter dem Ohr geht die Erkrankung mit Ohrenschmerzen und Fieber einher.

Entwickelt sich die Schwellung langsam über mehrere Wochen und bereitet der Knubbel keine Schmerzen, sollten Sie ärztlichen Rat suchen, um eine ernsthafte Ursache ausschließen zu lassen.

Knoten unter der Achsel

Ist ein Knoten unter der Achsel tastbar, handelt es sich meist ebenfalls um geschwollene Lymphknoten. Dies ist häufig Folge einer Infektion oder Entzündung an Armen oder Fingern, aber auch eine andere Erkrankung, wie eine Erkältung, kann Lymphknotenschwellungen unter den Achseln auslösen. Auch hier gilt: Besteht die Schwellung über einen längeren Zeitraum, ohne dass sie zurückgeht, und/oder ist sie nicht schmerzempfindlich, sollten Sie ärztlichen Rat suchen.

Eine weitere Ursache für einen Knubbel in der Achselhöhle kann eine Schweißdrüsenentzündung sein. Gekennzeichnet ist eine Schweißdrüsenentzündung durch schmerzhaft entzündete, mit Eiter gefüllte Knoten.

Knoten in der Brust

Ähnlich wie bei einem Knoten am Hals steckt auch hinter einem Knubbel in der Brust nur selten eine Krebserkrankung, wie Brustkrebs. Viel häufiger verursachen eine Zyste oder ein Fibroadenom (eine gutartige Geschwulst, die sich aus Drüsen- und Bindegewebe bildet) oder aber eine andere harmlose Ursache die knotenartigen Gewebsveränderung. Ein Fibroadenom äußert sich als ein verschiebbarer Knoten, der sich klar vom umliegenden Gewebe abgrenzt. Er kann sich manchmal etwas uneben anfühlen. Ist ein Knoten in der Brust tastbar, sollte die zugrundeliegende Ursache aber immer ärztlich abgeklärt werden.

Ist nach der ärztlichen Untersuchung unklar, ob es sich um eine gut- oder bösartige Veränderung handelt, wird eine feingewebliche Untersuchung durchgeführt. Dabei werden Zellen entnommen und anschließend genauer untersucht. Je nach Ergebnis kann dann eine entsprechende Therapie eingeleitet werden. Hierbei reichen die Möglichkeiten von abwarten und beobachten über punktieren (Zyste) bis hin zu einer vollständigen Entfernung des Knotens.

Knoten am After

Bilden sich am After Knoten, sind Hämorrhoiden oder eine Analvenenthrombose die häufigsten Ursachen.

Bei einer Analvenenthrombose entstehen am After blaurote Knoten. Diese werden durch ein Blutgerinnsel hervorgerufen, das eine Vene am After verstopft. Im Unterschied zu Hämorrhoiden, die aus dem After herauswachsen, wachsen die Knoten bei einer Analvenenthrombose am Afterrand. Die Thrombose kann sehr schmerzhaft sein und das Sitzen unerträglich machen. Die Behandlung richtet sich maßgeblich nach der Stärke der Beschwerden sowie der Größe der Knoten.

Während eine Analvenenthrombose oftmals schmerzhaft ist, aber nicht blutet, verhält es sich bei Hämorrhoiden genau andersherum: Sie sind im Anfangsstadium in der Regel nicht schmerzhaft, können dafür aber bluten. Zudem sind sie nicht mit normaler Haut, sondern mit Schleimhaut bedeckt. Stellen Sie bei sich am After Hämorrhoiden fest, sollten Sie ärztlichen Rat suchen.

Weitere mögliche Ursachen für einen Knoten am After sind Marisken, die sich als Hautlappen oder -falten am After äußern. Dabei handelt es sich um gutartige Knoten, die in der Regel keine Beschwerden hervorrufen. Lediglich wenn die Marisken von Pilzen oder Bakterien besiedelt werden, können Symptome wie Juckreiz, Rötungen oder ein brennendes Gefühl an den betroffenen Stellen entstehen. Auch ein schmerzhafter Abszess, also ein mit Eiter gefüllter Hohlraum im Gewebe, kann sich am After bilden – entsteht die Entzündung an einem Haarfollikel, spricht man von einem Furunkel.

In sehr seltenen Fällen kann zudem ein Tumor, also ein Analkarzinom, als Knoten am After tastbar sein. Begleitsymptome sind Juckreiz, Blutungen sowie Schmerzen und ein Druckgefühl. Diese Symptome sollten ärztlich abgeklärt werden, können aber auch durch viele andere Erkrankungen, wie beispielsweise Hämorrhoiden, verursacht werden.

Knoten am Hoden

Hinter Knoten im Hoden können verschiedene Ursachen stecken. Oftmals sind diese relativ harmlos wie beispielsweise eine Zyste. Auch durch erweiterte Krampfadern oder eine Hodenentzündung kann es zu knotenförmigen Veränderungen im Hoden kommen.

In einigen Fällen können Knubbel im Hoden jedoch auch ein Symptom für Hodenkrebs sein. Dann bereiten die Knoten im Gegensatz zu einer Infektion oftmals keine Schmerzen.

Um knotenartige Veränderungen möglichst früh zu erkennen, sollten Männer ihre Hoden – ähnlich wie Frauen die Brust – regelmäßig abtasten.

Viele kleine Knubbel unter der Haut

Zeigen sich viele kleine Knubbel unter der Haut, können ebenfalls unterschiedliche Ursachen dahinterstecken. Häufig handelt es sich um unterirdische Pickel. Bei diesen sitzt die Entzündung in tieferen Hautschichten, sodass eine Rötung und Eiter zunächst nicht an der Hautoberfläche sichtbar sind. Auch Abszesse und Entzündungen der Haarfollikel (Follikulitis oder Furunkel) können gehäuft vorkommen.

Ein weiterer Grund für viele kleine Knubbel unter der Haut sind sogenannte Milien (Grießkörner). Diese treten besonders häufig im Bereich der Augen auf, können grundsätzlich aber auch an vielen anderen Körperstellen vorkommen. Sie erscheinen als gelblich-weiße Knubbel und fühlen sich hart an.

Bei der sogenannten Reibeisenhaut handelt es sich um eine harmlose Verhornungsstörung, die sich ähnlich wie eine Gänsehaut durch viele kleine Knötchen äußert. Sie entsteht häufig an der Außenseite der Oberarme oder den Oberschenkeln.

Ein sehr seltener Auslöser für zahlreiche kleine Knubbel unter der Haut ist die sogenannte Neurofibromatose. Diese Erkrankung ist genetisch bedingt, tritt also bereits im Kindesalter auf. Die Knötchen unter der Haut sind sogenannte Neurofibrome, also gutartige Tumore des Nervengewebes.

Grundsätzlich ist es auch möglich, dass auch andere Auslöser zu einer Häufung der Knubbel führen (beispielsweise Lipome). Sicher auf die dahintersteckende Erkrankung schließen lässt sich durch die Anzahl der Hautveränderungen also nicht.

Knoten unter der Haut – das sollten Sie wissen

Treten an anderen Stellen des Körpers Knoten unter der Haut auf, handelt es sich dabei häufig um Lipome. Darunter sind gutartige Wucherungen des Fettgewebes zu verstehen. Die Fettgewebsgeschwulste an sich sind harmlos, allerdings stellen sie oft ein kosmetisches Problem dar. Zudem kann es zu Problemen kommen, wenn ein Lipom beispielsweise auf einen Nerv drückt.

Lipome bilden sich häufig bei Personen zwischen 40 und 60 Jahren, da in diesem Lebensabschnitt besonders viel Fettgewebe produziert wird. Sie treten vorzugsweise im Nacken, am Rücken, an den Oberarmen, dem Bauch, der Brust sowie den Oberschenkeln auf. Ihre Größe kann sehr stark variieren: Kleine Lipome haben lediglich einen Durchmesser von wenigen Millimetern, große können es dagegen auf bis zu fünf Zentimeter bringen. Ein Kennzeichen von Lipomen ist, dass sie weich und beweglich sind, sie lassen sich also ein wenig hin- und herschieben.

Auch wenn Lipome generell harmlos sind, sollten sie immer ärztlich abgeklärt werden. Denn in seltenen Fällen kann hinter der Beule auch ein bösartiger Tumor – ein sogenanntes Liposarkom – stecken. Optisch unterscheiden sie sich kaum von Lipomen. Sie treten aber am häufigsten an den Beinen auf und können größer als fünf Zentimeter werden.

Neben einem Lipom können hinter Knoten unter der Haut auch noch andere Ursachen stecken. Unter anderem können folgende Auslöser infrage kommen:

  • ein Abszess
  • eine Entzündung der oberflächlichen Venen (Thrombophlebitis)
  • eine Zyste, wie ein Ganglion oder ein Atherom
  • eine Entzündung des Unterhautfettgewebes (Erythema nodosum)
  • Rheumaknoten bei Vorliegen einer rheumatoiden Arthritis (vor allem an Armen und Händen)
  • ein hartes Fibrom, also eine gutartige Bindegewebswucherung

Knötchen unter der Haut: was tun?

Wenn Sie bei sich einen Knoten unter der Haut feststellen, der über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt, sollten Sie immer ärztlichen Rat suchen. Nur so können Sie eine sichere Diagnose erhalten.

Verfallen Sie aber auf keinen Fall sofort in Panik: Eine Krebserkrankung ist nur selten die Ursache. Viel häufiger handelt es sich um harmlose Gebilde wie ein gutartiges Lipom oder eine Zyste.

Je nachdem, welche Ursache hinter dem Knoten steckt, können verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden. Auch die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.

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