Großhirnrinde
Als Großhirnrinde (Cortex cerebri) wird die äußere Schicht des Großhirns bezeichnet, die aus den Zellkörpern der Nervenzellen, der grauen Substanz besteht. Sie weist zahlreiche Großhirnwindungen (Gyri) und Furchen (Sulci) auf und ist ungefähr zwei bis drei Millimeter dick.
Durch die tiefen Furchen wird die Großhirnrinde jeder Gehirnhälfte in je vier Lappen gegliedert, die unterschiedliche Funktionen haben: den Stirnlappen, den Scheitellappen, den Hinterhauptslappen und den Schläfenlappen. Je nach Definition werden auch bis zu sechs Großhirnlappen unterschieden.
- Stirnlappen: Der auch als Frontallappen (Lobus frontalis) bezeichnete Teil der Großhirnrinde hat viele verschiedene Aufgaben. Er ist wichtig für die Bewegung, für die Sprachproduktion, die Steuerung und Planung von Handlungen und das Treffen von Entscheidungen.
- Scheitellappen: Dieser Lappen wird auch Parietallappen (Lobus parietalis) genannt. Seine Aufgaben sind die Aufnahme und Verarbeitung von Reizen, die die Sinnesorgane liefern, die also durch Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten wahrgenommen werden. Zusätzlich ist der Scheitellappen für die Aufmerksamkeit und die Konzentration wichtig.
- Hinterhauptslappen: Der sogenannte Okzipitallappen (Lobus occipitalis) ist für visuelle Reize zuständig. Er empfängt die Informationen, die von den Augen aufgenommen werden, und sorgt für eine sinnvolle Auswertung.
- Schläfenlappen: Auch als Temporallappen (Lobus temporalis) bekannt, ist der Schläfenlappen wichtig für das Hören und das Sprachverständnis.
Des Weiteren werden oft noch Insula (Lobus insularis) und der Limbische Lappen (Lobus limbicus) unterschieden.
In dem Bereich, wo Scheitel- und Stirnlappen aufeinandertreffen, sind zwei besondere Regionen zu finden:
- Motorischer Cortex: Dieser auch als motorisches Feld bezeichnete Abschnitt der Großhirnrinde befindet sich auf dem Stirnlappen. Von hier aus geschieht die bewusste Ansteuerung der Körpermuskulatur.
- Somatosensorischer Cortex: Dieser Abschnitt liegt auf dem Scheitellappen und wird auch als sensorisches Feld bezeichnet. Hier werden die Signale von den Tastsinneszellen verarbeitet, Schmerz- und Temperatursignale sowie Informationen über die Position von Armen und Beinen im Raum empfangen.