Paprikaschoten
© Getty Images/skhoward

Paprika – reich an Vitamin C & weiteren Inhaltsstoffen

Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin), Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 03.05.2023

Beim Einkaufen hat man bei Paprika zumeist die Qual der Wahl, denn das gesunde Gemüse gibt es in den verschiedensten Varianten: Ob rot, orange, gelb oder grün – schon bei den Farben ist die Auswahl groß. Dazu kommen dann noch verschiedene Formen: Während Gemüsepaprika eher dick und rund sind, haben Gewürzpaprika eine längere und schmalere Form. Auch im Geschmack unterscheiden sich die verschiedenen Paprikasorten voneinander: Von mild bis scharf ist Paprika in den verschiedensten Abstufungen zu erhalten. Je nach Farbe, Größe und Schärfe der hat das Gemüse noch weitere Namen. So gehören auch Peperoni und Chilis zur Familie der Paprika. Etwas haben die verschiedenen Sorten allerdings gemeinsam: Paprika sind gesund, haben viele Vitamine und nur wenige Kalorien. Mehr zu Nährwerten, Vitaminen und weiteren gesunden Inhaltsstoffen von Paprika lesen Sie in diesem Artikel.

Nährwerte von Paprika: Vitamine, Mineralstoffe & Co.

Die verschiedenen Farben spiegeln den Reifegrad des Gemüses wider: Im unreifen Zustand sind alle Paprika grün, werden mit der Zeit aber gelblicher oder rötlicher und damit auch süßlicher im Geschmack. Daneben gibt es auch ungewöhnliche Färbungen, wie lilafarbene oder weiße Paprikaschoten.

Doch egal ob rot, gelb oder grün, die Inhaltstoffe von Paprika unterscheiden sich nur wenig voneinander: Alle Farben und Sorten von Paprika haben kaum Kalorien, je nach Reifegrad bringen es 100 Gramm Paprika gerade einmal auf 19 bis 38 Kilokalorien (kcal) beziehungsweise 80 bis 159 Kilojoule. Das liegt daran, dass 100 Gramm Paprika nur 3 bis 6 Gramm Kohlenhydrate, 0,5 Gramm Fett sowie 1,3 Gramm Eiweiß (Protein) enthalten.

Doch Paprika sind nicht nur gesund, weil sie kaum Kalorien haben, sondern auch aufgrund ihrer Inhaltsstoffe. So enthalten 100 Gramm Paprika unter anderem:

In roten Paprika ist der Vitamin-C-Gehalt im Vergleich zu andersfarbigen Paprika besonders hoch. Während 100 Gramm grüne Paprika etwa 120 Milligramm Vitamin C enthalten, sind es bei einer roten Tomatenpaprika etwa 400 Milligramm. Damit zählt Paprika zu den Vitamin-C-reichsten Nahrungsmitteln überhaupt. Zum Vergleich: Orangen und Zitronen enthalten pro 100 Gramm etwa 50 Milligramm.

Weitere gesunde Inhaltsstoffe in Paprika

In Paprika sind außerdem Flavonoide und Carotinoide enthalten. Beides zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen.

Flavonoide besitzen eine antioxidative Wirkung und sollen deshalb eine große Auswirkung auf die Gesundheit des Menschen haben. Sie agieren im Körper als Radikalfänger und reduzieren das Risiko für bestimmte Krankheiten. So konnten in Labor- und Tierversuchen unter anderem positive Effekte auf den Blutdruck und das Immunsystem festgestellt werden. Auch entzündungshemmende Effekte wurden nachgewiesen.

Carotinoide kommen vor allem in farbigen Früchten vor. Auch sie wirken als Antioxidantien zellschützend und sollen positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem haben. Die unterschiedlichen Farbtöne der Paprikaschote kommen durch verschiedene Carotinoid-Farbstoffe zustande. Die meisten Carotinoide sind rot, es gibt aber auch gelbe Farbstoffe. Gelbe, orange oder rote Sorten enthalten also einen höheren Anteil an Carotinoiden als grüne Paprika.

In schärferen Paprikasorten ist der Stoff Capsaicin enthalten. Durch Capsaicin werden die Geschmacksnerven auf der Zunge nicht gereizt, sondern es wird ein Hitze- und Schmerzreiz ausgelöst. Die Schärfe von Paprika wird mithilfe des Scoville-Index bestimmt. Er gibt den Capsaicin-Gehalt in der jeweiligen Frucht an. Normale Gemüsepaprika enthalten kaum Capsaicin und werden auf dieser Skala deshalb als mild eingestuft. Als pikant gelten Kirschpaprika oder Peperoni, als mittelscharf sind Jalapenos und als scharf Cayenne-Chilis eingeordnet. Capsaicin wirkt gefäßerweiternd und durchblutungsfördernd.

Das in Paprika enthaltene Capsaicin wird aufgrund seiner durchblutungsfördernden Wirkung vor allem in den sogenannten ABC-Pflastern, die zur Linderung rheumatischer Schmerzen benutzt werden, verwendet. Auch bei Problemen wie Hexenschuss oder Migräne werden capsaicinhaltige Produkte eingesetzt.

Allergien und andere negative Wirkungen

Neben diesen positiven Wirkungen stehen die Sorten mit hohem Capsaicingehalt aber auch im Verdacht, Auslöser von Magenschmerzen, Durchfall, gereizten Schleimhäuten oder Bluthochdruck zu sein.

Vereinzelt kann beim Verzehr von Paprika außerdem eine Allergie ausgelöst werden. Dabei handelt es sich zumeist um eine Kreuzallergie: Vermutlich ist in Paprika ein Protein enthalten, das auch in der Birke oder im Beifuß vorkommt. So kann es bei Menschen, die gegen Birkenpollen allergisch sind, auch beim Verzehr von Paprika zu einer allergischen Reaktion kommen. Auch Menschen mit einer Fructose-Unverträglichkeit sollten bei Paprika Vorsicht walten lassen: Während grüne Paprika mit 1,2 Prozent recht wenig Fructose, also Fruchtzucker, enthalten, ist der Gehalt in roten Paprika mit 2,3 Prozent deutlich höher als in vielen anderen Gemüsesorten.

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Verwendung und Lagerung von Paprika

Paprika werden heute fast überall auf der Welt zum Kochen verwendet, entweder als Gewürz oder als Gemüse. Dabei sind die schärferen Formen der Paprika in erster Linie in südlicheren Ländern, beispielsweise in Mexiko, beliebt. Das bekannteste Gewürz, das aus Paprika hergestellt wird, ist das Paprikapulver. Je nach Schärfe gibt es Paprikapulver in verschiedenen Varianten.

Für die Herstellung des Gewürzes werden die Früchte der Paprika zunächst getrocknet und anschließend gemahlen. Schärfere Gewürze werden aus verschiedenen Chilisorten gewonnen, so zum Beispiel der Cayennepfeffer aus der Chilisorte Cayenne. Daneben werden auch Würzsaucen wie Sambal Oelek, Tabascosauce oder Ajvar aus Paprika hergestellt.

Als Gemüse kann Paprika sowohl roh als auch gefüllt, gedünstet oder gebraten verwendet werden. Ein besonders beliebtes Rezept in Deutschland sind gefüllte Paprika mit Reis oder Hackfleisch. Anstatt mit Hackfleisch kann man Paprika alternativ auch mit Gemüse, wie Mais, Tomaten oder Bohnen, und Schafskäse füllen.

Paprika kann eine Herausforderung für den Darm sein, denn einige Menschen können Probleme damit haben, die ballaststoffreiche Schale des Gemüses zu verdauen. Dann empfiehlt es sich, Paprika zu schälen.

Bei Zimmertemperatur halten sich frische Paprikaschoten zwei bis drei Tage. Idealerweise sollte man Paprika im Kühlschrank lagern – dann hält das Gemüse bis zu einer Woche. Paprika lässt sich auch problemlos einfrieren: Dazu die Schoten einfach waschen, entkernen und die Stücke anschließend einfrieren.

Paprika: Pflanzenfamilie und Herkunft

Paprika gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Damit ist sie eng verwandt mit Pflanzen wie Tomaten, Auberginen und Kartoffeln. Während bei der Kartoffel jedoch die unter der Erde liegende Knolle als Lebensmittel verwendet wird, werden bei der Paprika die Früchte geerntet.

Paprikapflanzen bilden eine eigene Gattung mit der wissenschaftlichen Bezeichnung "Capsicum". Zu dieser Familie gehören zahlreiche Sorten. Allgemein unterscheidet man zwischen Gewürzpaprika, die durch ihren hohen Capsaicin-Gehalt relativ scharf schmecken, und Gemüsepaprika, die nur wenig Capsaicin enthalten.

Paprika stammt ursprünglich aus Südamerika, aus dem Gebiet zwischen Brasilien und Bolivien. Durch Vögel wurden die Samen der Paprikapflanze mit der Zeit bis nach Mittelamerika verbreitet. Heute erfolgt der Anbau von Paprika weltweit in tropischen sowie in gemäßigten Zonen.