Zwieback
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Zwieback – gesund bei Magen-Darm-Beschwerden

Von: Julia Heidorn (Medizinjournalistin, Ernährungsberaterin und Kosmetikerin), Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 27.03.2024

Bei Durchfall, Erbrechen und anderen Magen-Darm-Problemen greifen viele Leute gerne zu Zwieback. Aber warum ist Zwieback gut bei Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall? Ist Zwieback wirklich gesund? Und wie viele Kalorien liefert er? Im folgenden Artikel erfahren Sie, was in dem knusprigen Gebäck steckt.

Nährstoffe in Zwieback

Zwieback ist ein Hefegebäck und als solches vergleichsweise arm an Vitaminen und Mineralstoffen. Er besteht zu etwa 70 Prozent aus Kohlehydraten.

Durchschnittliche Nährwerte von Zwieback pro 100 Gramm:

Im Vergleich zu Knäckebrot enthält Zwieback mehr Fett und etwas weniger Mineralstoffe.

Ist Zwieback gesund oder ungesund?

Wie so oft kommt es bei dieser Frage auf verschiedene Faktoren an. Ein einzelnes Lebensmittel kann zwar eher gesund oder eher ungesund sein, doch muss immer die gesamte Ernährungsweise betrachtet werden.

Als hauptsächliches Nahrungsmittel ist auch Zwieback über einen längeren Zeitraum hinweg nicht geeignet, weil er nicht alle erforderlichen Nährstoffe enthält.

Bei akuten Beschwerden des Verdauungstrakts ist Zwieback als Schonkost jedoch bestens geeignet. Handelt es sich nur um wenige Tage, an denen ausschließlich Zwieback gegessen wird, kommt es in der Regel nicht direkt zu Nährstoffmangel. Ratsam ist der ausschließliche Verzehr von Zwieback jedoch nur, wenn er aus medizinischen Gründen (zum Beispiel wegen Durchfalls) angezeigt ist.

Nicht geeignet bei Diabetes und Zöliakie

Weil Zwieback Zucker und andere kurzkettige Kohlenhydrate enthält, ist er für Menschen mit Diabetes nur eingeschränkt geeignet. Sie sollten grundsätzlich besser zu Pumpernickel, Vollkorn-Knäckebrot oder ähnlichem greifen. Diabetes kann die Nerven schädigen (Neuropathie) und das kann sich auch im Verdauungstrakt bemerkbar machen. Auch bei mäßigen Magen- und Darmbeschwerden, die über mehrere Wochen anhalten, sollten betroffene Personen daher ärztlichen Rat suchen.

In seiner herkömmlichen Form enthält Zwieback Gluten. Das Klebereiweiß ist in den meisten gängigen Getreidesorten, so auch in Weizen, enthalten. Wer unter Zöliakie leidet, also einer Unverträglichkeit gegen dieses Eiweiß, oder aus anderen Gründen auf Gluten verzichten möchte, kann zu glutenfreiem Zwieback greifen. Auch vegane und laktosefreie Alternativen sind erhältlich.

Acrylamid in Zwieback

Zwieback enthält Acrylamid. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kann diese chemische Verbindung das Krebsrisiko bei Menschen potenziell erhöhen. Acrylamid entsteht, wenn stärkehaltige Lebensmittel auf über 120 Grad erhitzt werden. Es ist beispielsweise auch in frittierten Pommes Frites, Keksen oder Toastbrot enthalten.

Im Körper wird Acrylamid durch den Darm aufgenommen und verstoffwechselt. Dabei entsteht Glycidamid, welches ebenfalls im Verdacht steht, eine krebserregende Wirkung zu haben.

Durch schonende Zubereitungsmethoden kann der Acrylamidgehalt eines Lebensmittels jedoch reduziert werden. Entsprechende EU-Regeln sind seit 2018 verbindlich. Seitdem müssen sich Herstellerfirmen an Vorgaben bezüglich der Rezeptur und der Zubereitung halten, um die festgelegten Grenzwerte nicht zu überschreiten.

Wie viel Acrylamid aufgenommen werden kann, ohne dass gesundheitliche Folgen zu erwarten sind, ist nicht geklärt. Es gibt daher auch keine genaue Empfehlung, wie viel Zwieback oder andere Lebensmittel mit hohem Acrylamidgehalt man essen darf. Generell wird aber dazu geraten, solche Lebensmittel eher in kleinen Mengen zu sich zu nehmen.

Warum ist Zwieback gut bei Magen-Darm-Beschwerden?

Der geringe Anteil an Fett und schwer verdaulichen Ballaststoffen machen Zwieback besonders bekömmlich. Auch das doppelte Backverfahren trägt dazu bei, dass Zwieback leicht verdaut werden kann. Denn dem Gebäck wird so Feuchtigkeit entzogen und die Zellwände von Zutaten wie Weizen werden durch die Hitze zerstört, wodurch sie vom Körper schneller aufgenommen werden können. Zwieback ist daher die geeignete Nahrung bei Magen-Darm-Beschwerden wie beispielsweise:

Bei akuten Beschwerden, die etwa durch eine Magenverstimmung verursacht werden, ist Schonkost angezeigt. Als solche eignet sich Zwieback sehr gut. Weil es sich um ein trockenes Gebäck handelt, wirkt er bei zu flüssigem Stuhl stopfend und ist daher ein beliebtes Hausmittel gegen Durchfall.

Was ist außerdem zu beachten?

Neben dem Verzehr von Zwieback sollten Betroffene mit Magen-Darm-Problemen auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Die beliebte Kombination von Zwieback mit Milch ist in solchen Fällen weniger geeignet, denn Milch ist schwerer verdaulich. Besser greift man deshalb zu Wasser, einer Elektrolytlösung oder ungesüßtem Tee – idealerweise Kamillen- oder Pfefferminztee.

Bei Beschwerden, die länger als drei Tage anhalten, bei Blut oder Schleim im Stuhl, Fieber oder Kreislaufbeschwerden, sollte ärztlicher Rat gesucht werden.

Wer mehrere Tage gefastet oder aus anderen Gründen keine feste Nahrung zu sich genommen hat, kann ebenfalls zu Zwieback greifen, um das Verdauungssystem wieder an reguläre Kost zu gewöhnen.

Wie viele Kalorien hat Zwieback?

Seinen Namen erhielt der Zwieback durch die Art der Zubereitung: Er wird zweimal gebacken. Das doppelte Backverfahren reduziert die Feuchtigkeit im Zwieback. Es sind aber die festen Bestandteile, die den Energiegehalt ausmachen. Zwieback enthält je nach Hersteller etwa 37 Kilokalorien (kcal) pro Stück. Das entspricht 158 Kilojoule.

Im Vergleich mit anderen Brotsorten ist der Zwieback mit so vielen Kalorien pro Stück eine Kalorienbombe. Hinzu kommt, dass es sich sozusagen um "leere" Kalorien handelt. Der Zwieback liefert zwar viel Energie, allerdings vor allem in Form von einfachen Kohlenhydraten. Die Sättigung durch diese Art von Kohlenhydraten verpufft schnell. Außerdem sorgen einfache Kohlenhydrate dafür, dass der Blutzuckerspiegel zuerst stark ansteigt und dann rasch wieder absinkt.

Was ist die Zwieback-Diät?

Umso überraschender erscheint es, dass es eine Zwieback-Diät gibt. Bei dieser Abnehmmethode handelt es sich um eine Crash-Diät. Das bedeutet, dass man damit zwar schnell abnehmen kann, aber gleichzeitig starke Abstriche bei der Ernährung machen muss.
Neben Zwieback sind nur wenige andere Lebensmittel erlaubt, etwa fruchtzuckerarme Obstsorten wie zum Beispiel Papayas und Aprikosen sowie Eier. Diese Eintönigkeit macht es oftmals schwer, die Diät überhaupt durchzuhalten. Die zusätzlich erlaubten Lebensmittel dienen dazu, den Nährwert der Mahlzeiten zu erhöhen und Mangelerscheinung vorzubeugen.

Die Nachteile der Zwieback-Diät

Radikaler Gewichtsverlust stresst den Körper. Stellt man nach der Diät seine Ernährung wieder auf "normal" um, sind die verlorenen Kilos meist schnell wieder drauf – oft wiegt man nach einiger Zeit sogar mehr als vor der Diät (sogenannter Jo-Jo-Effekt). Wenn der Körper nur wenig Nahrung erhält, startet er ein Notfallprogramm und stellt den Stoffwechsel um.

Danach dauert es lange, bis der Stoffwechsel wieder normal funktioniert. In dieser Zeit versucht der Organismus, viele Vorräte für die nächste Notlage anzuhäufen. So entstehen rasch neue Fettpolster.

Wer Gewicht verlieren möchte, sollte die Ernährung lieber langfristig umstellen und sich bewegen. So purzeln die Kilos zwar nicht so schnell, dafür ist die Chance jedoch bedeutend größer, dass der gewünschte Gewichtsverlust von Dauer ist.

Zieht man trotz dieser Risiken und Nachteile eine Crash-Diät wie die Zwieback-Diät in Betracht, sollte man darüber vorab mit einem*einer Arzt*Ärztin sprechen.

Zwieback für Kinder: ab wann?

Viele erinnern sich an Zwieback aus ihrer Kindheit. Eine Scheibe als Snack zwischendurch war und ist praktisch. Gerade bei Ausflügen oder Reisen ist Zwieback ein unkomplizierter und beliebter Proviant, weil er nicht leicht verdirbt und nicht gekühlt werden muss.

Zwieback wird von den herstellenden Unternehmen bereits für Kinder ab sechs Monaten empfohlen. In diesem Alter sollte der Zwieback jedoch in Wasser eingeweicht und beispielsweise mit Obstbrei serviert werden, damit er besser gekaut und geschluckt werden kann. Ansonsten ist Zwieback für Kleinkinder ab etwa einem Jahr geeignet.

Mit Blick auf das enthaltene Acrylamid und den teils hohen Zuckergehalt von Zwieback sollte das Gebäck aber nicht regelmäßig auf dem Speiseplan von Kindern stehen.

Wie lange ist Zwieback haltbar?

Zwieback sollte wie die meisten anderen Lebensmittel auch an einem trockenen Ort aufbewahrt werden. Besonders lange hält er, wenn er luftdicht verschlossen gelagert wird. Mit der Zeit kann der Zwieback seine Knusprigkeit verlieren, verdorben ist er dann aber noch nicht.

Da die Haltbarkeit von der Lagerung abhängt, sollte man sich an Aussehen, Geruch und Geschmack des Lebensmittels orientieren, um zu beurteilen, ob der Zwieback noch genießbar ist. Zwieback ist jedoch nicht leicht verderblich. Unter den richtigen Bedingungen ist er in der Regel mindestens ein Jahr lang haltbar.

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Zubereitungsarten: Was ist in Zwieback alles drin?

Der Zwieback ist ein Hefegebäck. In seiner ursprünglichen Form enthält er:

  • Mehl
  • Zucker
  • Hefe
  • Fett
  • Milch

Es ist daher nicht sehr schwierig, Zwieback selber zu machen. Das klassische Rezept kann man je nach Geschmack und Bedürfnissen mit weiteren Zutaten ergänzen. Wenn der Zwieback nicht als Schonkost, sondern als Snack zwischendurch gedacht ist, kann man den Teig beispielsweise mit Gewürzen, Kokosflocken oder einem Schokoladenüberzug verfeinern.

Auch Trockenfrüchte oder Nüsse können hinzugefügt werden. Die Mehlsorte ist ebenfalls Geschmackssache. So ist beispielsweise auch Zwieback mit Dinkel sehr beliebt.

Die Geschichte des Zwiebacks

Bereits in der griechischen und römischen Antike kannte man ein Gebäck, das zweimal gebacken wurde. Es war damals unter den Namen "panis frixus" und "dipyritai" bekannt.

Ein großer Vorteil des Zwiebacks ist seine lange Haltbarkeit. Sie führte dazu, dass er zu beliebtem Reiseproviant wurde. Bei Seeleuten und dem Militär stand daher früher häufig Zwieback auf dem Speiseplan.

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