Cranberrys und Cranberrysaft
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Cranberry und Cranberrysaft

Von: Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 31.01.2022

Rot, rund, gesund: Die Cranberry stammt eigentlich aus Nordamerika, hat sich mittlerweile aber einen festen Platz in deutschen Küchen gesichert. Die vitaminreiche Beere wird frisch, getrocknet oder als Saft gerne verzehrt und soll insbesondere bei Blasenentzündung wahre Wunder wirken. Dazu wird sie auch in Form von Kapseln und Tabletten verwendet. Was ist dran an der versprochenen Heilwirkung der Cranberry, welche gesunden Inhaltstoffe enthält sie und welche Unterschiede gibt es zwischen frischen und getrockneten Cranberrys?

Was sind Cranberrys?

Die Cranberry, auf Deutsch auch Kranbeere, Kranichbeere oder Großfrüchtige Moosbeere genannt, wächst in der Natur in Moorgebieten, wird mittlerweile aber auch in Zuchtbetrieben angebaut und geerntet.

Die Pflanze gehört botanisch zur Familie der Heidekrautgewächse, sie wächst bodennah als Kriechgewächs. Die kleinen, runden Früchte sind im reifen Zustand leuchtend rot bis dunkelrot. Unverarbeitete, frische Cranberrys schmecken sauer und leicht bitter.

Die Moosbeeren ähneln Preiselbeeren in vielerlei Hinsicht. Auch diese sind Heidekrautgewächse, die Früchte sind rot und sauer im Geschmack. Allerdings weisen Preiselbeeren deutlich weniger Fruchtfleisch und einen höheren Anteil an Samen auf. Zudem wachsen Preiselbeeren an Sträuchern.

Cranberry: gesundheitliche Wirkung

Cranberrys enthalten zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Besonders hervorzuheben sind die folgenden Inhaltsstoffe, die die Beere besonders gesund machen:

  • Vitamin C: Die Moosbeeren haben mit circa 7,5 bis 10 Milligramm pro 100 Gramm einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt. Zum Vergleich: Orangen liefern auf die gleiche Menge etwa 4,5 Milligramm des Vitamins, bei Zitronen sind es 5 Milligramm. Vitamin C unterstützt das Immunsystem, schützt die Zellen und spielt bei der Bildung von Kollagen, also einem Bestandteil des Bindegewebes, eine wichtige Rolle.
  • Kalium: In 100 Gramm der Früchte sind etwa 85 Milligramm Kalium enthalten. Der Mineralstoff ist zentral für die Weiterleitung von Signalen an Nerven und Muskeln. Auch für die Steuerung des Flüssigkeitshaushalts wird Kalium benötigt.
  • Proanthocyanidine (PAC): Diese sekundären Pflanzenstoffe werden auch als Oligomere Proanthocyanidine (OPC) bezeichnet. PAC sollen als natürliches Antioxidationsmittel Zellen und Gefäße schützen. Allerdings gibt es bisher keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für diesen Effekt.

Darüber hinaus stecken in den rooten Beeren die Vitamine A, K und E sowie B-Vitamine, die zur gesunden Wirkung der Früchte beitragen.

Kaloriengehalt und Nährwerte von Cranberrys

100 Gramm frische Cranberrys enthalten rund 45 Kilokalorien (188 Kilojoule) und 0,7 Prozent Fett. Sie sind damit durchaus als kalorienarmer und gesunder Snack geeignet.

Aufpassen sollte man jedoch bei getrockneten Beeren: Da diesen das Wasser entzogen wurde, liegen die Nährstoffe im Vergleich zum Gesamtgewicht in höherer Konzentration vor. Dadurch entfallen auf dieselbe Menge Cranberrys deutlich mehr Kalorien als auf frische Beeren. Getrocknete Cranberrys enthalten etwa 300 Kilokalorien (1.256 Kilojoule) pro 100 Gramm, der Fettgehalt liegt bei rund 1,3 Prozent. Zudem sind die Trockenfrüchte aufgrund des herben Geschmacks der Beeren häufig gezuckert. Je nach Zuckeranteil können sie dann mit etwa 340 Kilokalorien (1.424 Kilojoule) zu Buche schlagen.

Der Anteil an Kohlenhydraten beträgt bei frischen Früchten 12 Gramm pro 100 Gramm, getrocknete kommen auf 74 Gramm. Frische Cranberrys enthalten 0,4 Gramm Eiweiß, Trockenfrüchte 0,8 Gramm. Der Anteil an Ballaststoffen unterscheidet sich bei frischen und getrockneten Früchten nur leicht und liegt zwischen 4,5 und 6 Gramm.

Cranberrysaft: Wirkung bei Blasenentzündung

Cranberrysaft gilt als wahres Powergetränk. Sein Genuss soll das Immunsystem stärken und sich positiv bei Harnwegsinfekten und insbesondere bei Blasenentzündung (Zystitis) auswirken. Als Grund für diesen Effekt wird angeführt, dass die in der Cranberry enthaltenen Proanthocyanidine das Anhaften von Bakterien an der Blasenschleimhaut verhindern. Dadurch können Bakterien schneller aus der Blase ausgeschieden werden.

Studien zu diesem Thema liefern bisher jedoch widersprüchliche Aussagen zur Wirksamkeit von Cranberry bei einer Blasenentzündung. Hinzu kommt, dass einige der Studien methodische Mängel aufwiesen. So wird beispielsweise zum Teil nicht klar, wie hoch die eingenommene Menge an Proanthocyanidinen durch die Versuchspersonen war. Zudem wurde ein Teil der Studien durch Hersteller von Cranberrysaft in Auftrag gegeben.

Wissenschaftliche Belege für den Nutzen des Fruchtsafts zur Behandlung einer akuten Blasenentzündung fehlen also.

Blasenentzündung mit Cranberry vorbeugen?

Eine ähnliche Bewertung findet sich in der Leitlinie zur Behandlung von Harnwegsinfektionen mit Blick auf einen möglichen vorbeugenden Effekt von Cranberrysaft. Kleinere Untersuchungen mit wenigen Teilnehmenden bescheinigten dem Getränk eine positive Wirkung, die in größeren Studien jedoch nicht bestätigt werden konnte.

Viele Menschen leiden jedoch an wiederkehrenden Blasenentzündungen. Vom vorbeugenden Einsatz von Antibiotika zur Verhinderung einer erneuten Zystitis wird abgeraten, da diese Maßnahme Nebenwirkungen und Antibiotika-Resistenzen auslösen kann. Der maßvolle Verzehr des Fruchtsaftgetränks könnte in diesem Fall eine nebenwirkungsfreie Alternative darstellen. Selbst wenn eindeutige wissenschaftliche Belege für eine positive Wirkung bisher fehlen, ist der Saft also möglicherweise einen Versuch wert.

Cranberry: Kapseln, Tabletten und Pulver als gesunde Ergänzung?

Nahrungsergänzungsmittel mit Cranberry werden in unterschiedlichen Varianten angeboten. Meist kann man sie in Form von Cranberry-Tabletten, als Pulver oder Kapseln kaufen. Präparate mit Cranberry-Extrakt sollen antientzündlich wirken und vor allem bei Blasenentzündung helfen, beziehungsweise generell zum Erhalt einer gesunden Blase beitragen.

Für Nahrungsergänzungsmittel mit Cranberry gelten die gleichen Aussagen wie für Cranberrysaft: Eine positive Wirkung bei Blasenentzündung wurde wissenschaftlich bisher nicht nachgewiesen. Wer dennoch versuchen möchte, ob die Beere die eigenen Beschwerden lindern kann, sollte sich das Geld für solche Präparate besser sparen und stattdessen auf frische Cranberrys oder Saft zurückzugreifen.

Wie viel Cranberrysaft darf man trinken?

Eine empfohlene Höchstmenge für das Getränk gibt es nicht. Grundsätzlich sollte man es damit jedoch nicht übertreiben, da Säfte Fruchtzucker enthalten. Bei Cranberrysaft sind dies im Durchschnitt 4,3 Gramm pro 100 Milliliter. Zu viel davon kann also ungesund sein.

Da Säfte kaum Ballaststoffe enthalten, machen sie zudem nicht satt. Man neigt also dazu, mehr zuckerhaltigen Saft zu trinken als man Beeren essen würde. Grundsätzlich gilt laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: Eine Obstportion pro Tag kann durch etwa 200 Milliliter Fruchtsaft ersetzt werden.

Ausnahmen gelten für Personen mit Nierenerkrankungen oder mit hoher Anfälligkeit für Nierensteine: Cranberrys und Cranberrysaft enthalten einen hohen Anteil an Oxalsäure, was die Bildung von Nierensteinen begünstigen kann.

Wann haben Cranberrys Saison?

Die Cranberry-Ernte findet in Nordamerika von September bis November statt. In deutschen Supermärkten gibt es in der Regel nur importierte Cranberrys zu kaufen, die dann von Oktober bis Januar Saison haben. Getrocknete Beeren sind das ganze Jahr über erhältlich. Häufig finden sich Cranberry-Produkte im Supermarkt auch unter der englischen Schreibweise "Cranberries".

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Cranberrys zubereiten

Man kann Cranberrys roh essen – der säuerlich-herbe Geschmack ist allerdings nicht jedermanns Sache. Getrocknete Früchte enthalten etwas weniger Bitterstoffe. Zudem sind sie häufig gezuckert, was das saure Aroma der Früchte abmildert.

Sowohl in frischer als auch in getrockneter Form lassen sich Cranberrys vielfältig zubereiten. Die ungetrockneten Früchte werden meist zu Saft gepresst, zu Sirup gekocht oder zu Marmelade oder Kompott weiterverarbeitet.

Die Trockenfrüchte sind eine beliebte Zutat in Keksen und Kuchen, aber auch als Topping in Müsli oder Salat können sie glänzen. Zudem sind sie häufig als Snack für zwischendurch, etwa in Studentenfutter, zu finden. Besonderer Beliebtheit erfreut sich die Cranberry-Sauce in den USA, wo sie klassischerweise zum Thanks-Giving-Truthahn gereicht wird. Cranberry-Tee soll, ähnlich wie der Saft, gegen Blasenentzündung helfen.

Cranberry-Rezept: gesunde Frühstückskekse

Diese leckeren Cranberry-Kekse ermöglichen einen gesunden Start in den Tag.

Zutaten:

Zerdrücken Sie die Bananen in einer Schüssel und vermischen Sie anschließend alle anderen Zutaten damit. Nehmen Sie anschließend jeweils eine esslöffelgroße Portion der Masse und setzen Sie diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Die Kekse müssen dann im Backofen bei 180 Grad Ober- und Unterhitze circa 15 bis 20 Minuten backen.