Frau mit PMS
© Karolina Grabowska / Kaboompics

Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Von: Gesundheit-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 15.04.2016

Anzeichen für das Prämenstruelle Syndrom (PMS) können sein: Von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt, von energiegeladen bis müde und unkonzentriert – das monatliche Auf und Ab der Hormone führt bei vielen Frauen zu Schwankungen im körperlichen und seelischen Wohlbefinden. Die Tage vor den Tagen sind für viele Frauen nicht gerade die besten.

PMS: Was ist das Prämenstruelle Syndrom?

Das Prämenstruelle Syndrom ist ein ganzer Komplex von Beschwerden - sowohl körperliche als auch seelische – und führt bei vielen Frauen zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität. Die Beschwerden treten immer in der zweiten Zyklushälfte, der so genannten Lutealphase auf. Sie beginnen 10 bis 14 Tage vor dem Einsetzen der Menstruation, verschlimmern sich bis zum Einsetzen der Periode, um dann am ersten oder zweiten Tag der Regelblutung wieder zu verschwinden.

PMS: Symptome und Anzeichen

Das PMS umfasst eine Palette von mehr als 150 Symptomen, die in unterschiedlicher Häufung und Intensität auftreten können. Sie werden in psychische und physische Symptome unterteilt. Diese PMS-Symptome äußern sich in Beschwerden wie:

Einige Frauen werden nur von ein oder zwei der PMS-Symptome, andere von einem Dutzend der PMS-Symptome geplagt. Je nach Schwere der PMS-Symptome kann es in dieser Zeit zu wiederkehrenden Konflikten in Partnerschaft, Familie und Beruf kommen. Zum Glück hören die Beschwerden mit Einsetzen der Monatsblutung wieder auf.

Ursachen beim Prämenstruellen Syndrom

Bis heute konnten die Ursachen des PMS nicht geklärt werden. Bei der Vielfalt der Symptome ist es allerdings unwahrscheinlich, dass nur ein einziger Auslöser in Frage kommt. Als mögliche Auslöser werden diskutiert:

  • Störungen im hormonellen Gleichgewicht wie zum Beispiel ein erhöhter Östrogen/Gestagen-Quotient oder ein erhöhter Prolaktinspiegel im Blut (der natürlicherweise einige Tage vor Beginn der Menstruation auftritt).
  • Gynäkologische Erkrankungen wie zum Beispiel Myome oder eine Endometriose.
  • Psychische Faktoren wie Depressionen, Schlafstörungen, Stress, traumatische Erlebnisse.
  • Eine Rolle spielt auch die Ernährung: zu viel Koffein, zu viel Alkohol, zu viel Nikotin und ein zu hoher Zuckerkonsum können das prämenstruelle Syndrom ebenso wie eine geringe körperliche Fitness begünstigen.

Auch eine unzureichende Versorgung mit Vitamin B6 könnte ein möglicher Auslöser sein, denn das Vitamin wird unter anderem für die Entstehung der Botenstoffe Serotonin und Dopamin benötigt und kann somit Auswirkungen auf die Stimmungslage haben.

Studien deuten darauf hin, dass Frauen, die an PMS leiden, mehr Linolsäure im Blut haben. Diese wird vom Körper unter anderem zu Gamma-Linolensäure und weiter zu wichtigen Gewebshormonen umgewandelt. Frauen mit PMS bilden jedoch trotz des erhöhten Spiegels an Linolsäuren weniger Gewebshormone, was ein Auslöser der Beschwerden sein kann. Daher kann es helfen, dem Körper Gamma-Linolsäuren zuzuführen.

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PMS: Behandlung des Syndroms

Im Allgemeinen lässt sich das PMS schon durch ausgewogene Ernährung mit Aufnahme ungesättigter Fettsäuren, Verzicht auf Koffein, Schokolade, Nikotin und Alkohol und verstärkter sportlicher Aktivität (ausreichender Bewegung) beherrschen. Als Nahrungsergänzung haben sich beispielsweise Magnesium, Vitamin B6 (in Dosen bis zu 100 mg pro Tag) und Zink bewährt. Vitamin B6 steckt zudem unter anderem in Fisch, Fleisch, Gemüse und Vollkornprodukten.

Einen hohen Gehalt an Gamma-Linolsäure haben unter anderem Nachtkerzenöl und Borretschöl beziehungsweise entsprechende Nahrungsergänzungsmittel.

Um die häufig sehr unangenehmen psychischen Symptome des PMS zu verbessern, können zusätzliche Entspannungsmaßnahmen wie Yoga oder autogenes Training den Betroffenen die "kritischen Tage vor den Tagen" erleichtern.

Ein Trockenextrakt aus Mönchspfeffer eignet sich als wirksame und gut verträgliche Alternative bei Frauen mit prämenstruellem Syndrom. Dem Mönchspfeffer (Agnus castus) wird eine gestagenartige Wirkung zugeschrieben, die zu einer Harmonisierung des hormonellen Gleichgewichtes führt. Vor allem Beschwerden wie Nervosität, Gereiztheit, Wassereinlagerungen oder Spannungsgefühl der Brüste sprechen gut auf Mönchspfeffer an. Agnus castus wird hauptsächlich in pflanzlicher Form eingesetzt und ist in zahlreichen Kombinationspräparaten enthalten, die eine deutliche Besserung der Beschwerden bewirken können.

PMDS: PMS in der schwersten Form

Mehr als 5 Prozent der Frauen haben jedoch so starke Beschwerden, dass die Lebensqualität enorm einschränkt ist und sie eine ärztliche Behandlung benötigen. Sie leiden an einer Prämenstruellen Dysphorischen Störung (PMDS),der schwersten Form des PMS. Als medikamentöse Therapie kommen je nach Schwere unterschiedlichste Arzneimittel zum Einsatz, zum Beispiel Psychopharmaka, harntreibende Medikamente, Schmerzmittel, aber auch Mönchspfeffer. Treten massive psychische Beschwerden auf, so kann auch eine zusätzliche psychologische Betreuung sinnvoll sein.