Frau erhält Permanent Make-up
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Medizinisches Permanent Make-up – Camouflage für Narben & Co.

Von: Sabrina Haas (Medizinautorin), Silke Schwertel (geb. Hamann) (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 12.10.2020

Permanent Make-up dient nicht nur als dauerhafte Alternative zum Schminken, sondern kommt auch zunehmend im medizinischen Bereich zum Einsatz. So kann die dauerhafte Einfärbung der Haut beispielsweise bei Narben, Hautkrankheiten oder Haarausfall helfen, entsprechende Stellen zu überdecken und Betroffenen so zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen. Wie Permanent Make-up funktioniert und wann die medizinische Pigmentierung Anwendung findet, lesen Sie hier.

Was ist Permanent Make-up?

Permanent Make-up ist vor allem als langanhaltende Alternative zum Schminken bekannt. So werden mithilfe von in die Haut gespritzten Farbpigmenten beispielsweise die Augenbrauen, der Lidstrich oder die Kontur der Lippen dauerhaft "nachgezeichnet". In der Regel kann Permanent Make-up bis zu drei Jahren halten.

Nicht nur in der Kosmetik, sondern auch in der Medizin

Doch Permanent Make-up kann nicht nur in der Kosmetik eingesetzt werden. In den letzten Jahren hat sich eine medizinische Variante entwickelt, das sogenannte humanmedizinische Pigmentieren.

Bei Narben, Verbrennungen, Haarausfall und Hautkrankheiten können optische Korrekturen vorgenommen werden, die bei den Betroffenen zu mehr Selbstbewusstsein führen und somit auch die Lebensqualität steigern können.

Wie funktioniert Permanent Make-up?

Beim Permanent Make-up werden, ähnlich wie beim Tätowieren, Farbpigmente über eine Nadel in die Haut eingebracht. Allerdings wird beim Permanent Make-up nur in der Epidermis, der oberen Hautschicht, gearbeitet. Das steht im Gegensatz zu einem Tattoo, bei dem die Farbe bis in die Subkutis, die Unterhaut, eingearbeitet wird.

Aus diesem Grund muss bei einem Permanent Make-up, egal ob medizinisch oder kosmetisch, mit Nacharbeiten gerechnet werden, bis das endgültig gewünschte Ergebnis erreicht ist.

Pigmentierung beansprucht die Haut

Natürlich wird auch beim Permanent Make-up sozusagen ein Eingriff in die Haut vorgenommen, sodass mit Schwellungen und Rötungen direkt nach dem Pigmentieren zu rechnen ist.

Viele der Permanent Make-up Geräte haben daher Mittel zur Kühlung integriert, sodass Anschwellungen zu einem großen Teil vorgebeugt werden kann.

Pflege im Nachgang

Nichtsdestotrotz muss auch ein Permanent Make-up direkt nach der Behandlung gepflegt werden. Spezielle Cremes und unbedingter Schutz vor der Sonne sind wichtig, damit die Korrektur auf der Haut möglichst lange hält.

Insbesondere sollte etwa 14 Tage lang kein Solarium besucht werden und das Baden in Salz- oder chlorhaltigem Wasser ist ebenfalls nicht zu empfehlen.

Camouflage-Farbe für jeden Hautton

Camouflage-Farben können der jeweiligen Farbe der Haut angepasst werden, sodass sie optisch nicht mehr auffallen. Durch eine große Farbpalette und insbesondere durch die Möglichkeit, Farben untereinander zu kombinieren, kann für jedes individuelle Bedürfnis die perfekt passende Farbe ausgesucht werden.

Medizinische Anwendungsgebiete von Permanent Make-up

Das humanmedizinische Pigmentieren ist vielfältig einzusetzen. Mögliche Anwendungsfälle sind beispielsweise:

  • Narben, etwa nach einem Unfall, einem Hundebiss, durch Verbrennungen oder Verätzungen mit Säuren oder infolge einer Krankheit oder Operation
  • Verlust von Haaren
  • Veränderungen auf der Haut

Mithilfe des Humanmedizinischen Pigmentierens können die sogenannten Makel optisch überarbeitet und damit auch optisch korrigiert werden.

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Humanmedizinisches Pigmentieren im Einsatz

Narben können, insofern sie mindestens ein Jahr alt sind, durch Camouflage-Pigmentierungen der Haut farblich angepasst werden. Mit Camouflage-Pigmenten können auch Schwangerschaftsstreifen dem natürlichen Ton der Haut angepasst werden, sodass sie optisch verschwinden.

Wer durch eine Krankheit oder nach einer Chemotherapie unter Haarausfall leidet, kann durch das humanmedizinische Pigmentieren optische Effekte von Augenbrauen und Härchen erzeugen lassen.

So können etwa ganze Augenbrauen imitiert werden. In einer zweiten Behandlung werden kleine Härchen eingezeichnet, sodass die Augenbraue letztendlich ganz natürlich wirkt.

Diese Technik wird auch bei Menschen verwendet, die infolge von Neurodermitis unter dem sogenannten Hertog'schen Zeichen leiden, da hierbei oft seitlich Verluste der Augenbrauen zu verzeichnen sind.

Sehr gute Erfolge lassen sich mit dieser Art des Permanent Make-ups auch bei einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte erzielen. Die Narben, die durch die Operation entstanden sind, werden mit Camouflage pigmentiert und die Oberlippe wird komplett neu ausgebildet. Durch Auffrischungen der Farbe lässt sich auch hier ein sehr natürliches Ergebnis erzielen.

Permanent Make-up nach Brustkrebs

Letztendlich ist es – ganz gleich, welche Stelle des Körpers pigmentiert wird – immer das Ziel, optische Korrektur und absolute Natürlichkeit zu erreichen. So auch bei einem recht heiklen Thema: der Brust.

Allgemein wird die Brust als ein Merkmal absoluter Weiblichkeit wahrgenommen. Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, müssen nach einer Operation oft doppelt leiden. Zu einen unter körperlichen, zum anderen auch unter seelischen Schmerzen. Mithilfe des Permanent Make-ups kann auch die optische Wiederherstellung der Brust erreicht werden, indem Brustwarze und Brustwarzenvorhof pigmentiert werden.