Warum jucken Wunden?
Wir sprechen von einer Erfahrung, die vermutlich jeder von uns schon einmal gemacht hat. Ob beim Fahrradfahren, beim Rasieren oder einfach bei der Hausarbeit - wir verletzen uns. Zuerst verspüren wir starke Schmerzen, dann scheint die Wunde wie betäubt. Wenn sich Schorf über der Verletzung bildet und der Heilungsprozess beginnt, verspüren wir häufig einen starken Juckreiz. Warum jucken heilende Wunden und was kann man dagegen tun?
Jucken - ein gutes Zeichen
Das Jucken einer Wunde ist nichts, was uns beunruhigen sollte. Es ist sogar ein gutes Zeichen und zeigt, dass sich die Verletzung im Heilungsprozess befindet. Unser Körper gleicht einer aufeinander abgestimmten Organisation, in der jede Zelle ihre Funktion und Aufgabe hat. Um Abläufe zu koordinieren, tauschen die Zellen untereinander Botenstoffe aus. Diese biochemischen Stoffe dienen so zu sagen als Kommunikationsmittel der Zellen.
Die Botenstoffe reizen die Wunde
Bei einer Verletzung gerät diese Organisation kurzzeitig aus dem Gleichgewicht. Es werden plötzlich zahlreiche Reparaturzellen aktiviert, die verschiedene Hautschichten wiederherstellen müssen. Die Zellen müssen sich neu ordnen und einen schnellst möglichen Heilungsprozess einleiten. Um Blutverlust und ein erhöhtes Infektionsrisiko zu vermeiden, müssen die Zellen verstärkt und vor allem schnell miteinander kommunizieren. Da die Wunde sehr empfindlich ist, wird sie durch die Botenstoffe der Zellen gereizt. Dadurch verspüren wir den Juckreiz.
Was tun bei Juckreiz?
Es ist zwar sehr verlockend dem Juckreiz nachzugeben und sich an der Wunde zu kratzen, doch das sollten wir unbedingt vermeiden. Bakterien könnten in die noch nicht verheilte Wunde eindringen und eine Entzündung hervorrufen. Ein viel besseres Hilfsmittel ist das Kühlen der Wunde. Die Nervenzellen übermitteln dem Gehirn nun nicht mehr das Jucken, sondern die Kälte.