Frau mit starken Magenschmerzen
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Magenschmerzen als Symptom: Ursachen & Hausmittel

Von: Daniela Heinisch (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 09.04.2020

Magenschmerzen (Gastralgie) sind keine selbstständige Krankheit, sondern können wie auch andere Arten von Bauchschmerzen viele Ursachen haben und in Zusammenhang mit unterschiedlichen Erkrankungen als Symptome auftreten. Als Magenschmerzen werden verschiedene Schmerzen des oberen (meist linksseitigen) Bauchbereichs bezeichnet, doch der Magen muss nicht immer das auslösende Organ sein. Magenschmerzen können stechend, krampfartig oder ziehend sein und sind an sich kein Grund zur Beunruhigung. Treten Magenschmerzen jedoch mit anderen Symptomen auf und/oder kehren häufig wieder, muss ein Arzt zurate gezogen werden.

Magenschmerzen nach dem Essen

Magenschmerzen können selbstständig, etwa bei Unverträglichkeit von zu fettem und reichhaltigem Essen, oder als Symptom einer Krankheit auftreten. Um die Ursachen der Magenschmerzen zu ergründen, sollten Sie genau auf die Begleitumstände achten. Magenschmerzen, die zusammen mit Sodbrennen und Aufstoßen vorkommen, können Hinweis auf eine Refluxkrankheit sein, bei der der Mageninhalt gehäuft in die Speiseröhre zurückfließt.

Magenschmerzen nach dem Essen sind meist harmlos, wenn sie nur selten auftreten. Dann sind die Magenschmerzen in der Regel Folge einer schwerverdaulichen Mahlzeit und gehen schnell vorüber. Denn bereits eine Dehnung der Magenwand nach einem genussvollen Schlemmen kann zu Magenschmerzen führen.

Bestimmte Lebensmittel wirken blähend und können deshalb zusätzlich Magenschmerzen auslösen. Zu meiden sind Milch, Süßigkeiten, Schweinefleisch, Zwiebelgewächse und Kohl, aber auch alkoholische Getränke, Koffein und Zigaretten. Die Speisen sollten nur mäßig gesalzen und nicht zu heiß oder kalt genossen werden. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit zum Essen und vermeiden Sie Stress oder Ablenkungen während der Mahlzeit, wie Diskussionen, Geschäftsessen, Fernseher und Radio.

Magenschmerzen: weitere Symptome Hinweis auf Ursachen

Treten mit den Magenschmerzen noch andere Symptome auf, können ernstere Ursachen vorliegen. Magenschmerzen nach dem Essen, kombiniert mit Völlegefühl und Übelkeit bis hin zu Brechreiz, können auf eine entzündete Magenschleimhaut (Gastritis), ein Magengeschwür oder ein Zwölffingerdarmgeschwür hinweisen. Im fortgeschrittenen Stadium können in diesen Fällen zusätzlich Magenblutungen oder Blut im Stuhl auftreten. Die Magenschmerzen können auch erst 20 Minuten bis zwei Stunden nach dem Essen einsetzen, zum Beispiel wenn sie im Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom durch Blähungen verursacht werden.

Eine weitere Ursache für Magenschmerzen kann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung sein (Pankreatitis), die im Gegensatz zum zwar unangenehmen, aber harmlosen Reizdarmsyndrom lebensgefährlich sein kann (akute Pankreatitis). Die chronische Pankreatitis hingegen kann zu Bauchspeichelkrebs (Pankreaskarziom) führen, welcher häufig erst spät erkannt wird. Auch Magenkrebs kann sich durch Magenschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Übelkeit äußern.

Magenschmerzen, Übelkeit, Durchfall

Zu den häufigsten Krankheiten, die Magenschmerzen verursachen, gehört die durch Viren ausgelöste Magen-Darm-Grippe. Neben der Übertragung von Mensch zu Mensch kann auch der Verzehr von verdorbenen Lebensmitteln zu einem Magen-Darm-Virus führen. Vor allem heftiges Erbrechen mit Durchfall und Magenkrämpfen sprechen für eine Lebensmittelvergiftung. Die Symptome setzen dann in der Regel innerhalb von sechs Stunden nach Einnahme der Speisen ein.

Unverträglichkeit als Ursache

In unterschiedlicher Ausprägung können Magenschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blähungen und Aufstoßen Anzeichen eines Reizmagens oder einer Unverträglichkeit von Milchzucker (Laktose), Fruchtzucker (Fructose), Gluten oder Histamin sein.

Weitere Symptome für eine Laktoseintoleranz sind:

Je nach Ausprägung der Laktoseunverträglichkeit empfiehlt sich eine Einschränkung beziehungsweise der völlige Verzicht auf Milch und Milchprodukte. Betroffene müssen meist radikal ihre Ernährung umstellen, da der Magenschmerzen verursachende Milchzucker auch bei vielen Fertigprodukten und Wurstwaren zugesetzt wird.

Ursachen Magenschmerzen: Krankheit oder Psyche?

Nicht immer muss eine organische Krankheit die Ursache für Magenschmerzen sein. Stress, Depression, Nervosität, Kummer, Ängste und Sorgen schlagen uns auf den Magen. Auch bei seelischen Ursachen können Magenschmerzen von Aufstoßen, Sodbrennen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen begleitet werden.

Andererseits können uns Magenschmerzen, oder besser gesagt, gefühlte Schmerzen in der Magengegend, auf eine (akute) gesundheitliche Gefahr oder Erkrankung aufmerksam machen, die man zunächst mit anderen Symptomen assoziieren würde.

Lassen sich die Schmerzen unterhalb des rechten Rippenbogens lokalisieren, können die Leber, Gallensteine oder Hepatitis die Ursache sein. Ein linksseitiger Schmerz, der sich bis zum Arm erstreckt und in Zusammenhang mit Spannungsgefühlen in der Brust und Angstzuständen auftritt, können durch einen Herzinfarkt verursacht werden.

Magenschmerzen: Symptom wofür?

Starke und plötzliche Bauchkrämpfe, Erbrechen von Kot und Galle, Verstopfung und ein aufgeblähter Bauch deuten auf einen Darmverschluss hin. Ist der Bauch hingegen hart und gespannt, fällt das Atmen schwer und rast der Puls, könnte die Ursache eine akute Bauchfellentzündung sein. Bei Verdacht muss umgehend ärztliche Hilfe beansprucht werden.

Wer in der Schwangerschaft unter Bauchschmerzen leidet, sollte aufhorchen. Zwar leiden Schwangere nicht selten unter Bauchschmerzen, etwa zu Beginn der Schwangerschaft durch Gebärmutterkontraktionen, Tritte des Babys oder vorzeitige Wehen (auch diese Ursachen sind ernst zu nehmen), doch sind speziell Magenschmerzen in der Schwangerschaft eher selten.

Magenschmerzen können in Zusammenhang mit den üblichen Beschwerden wie Sodbrennen oder Verdauungsproblemen auftreten, doch sollten starke und wiederkehrende Magenschmerzen medizinisch untersucht werden, um Gefahren für Mutter und Kind auszuschließen.

Magenschmerzen: ärztliche Diagnose

Da Magenschmerzen ein Symptom für viele Krankheiten sein können, wird der Arzt Sie genau nach Ihrer Krankheitsgeschichte und den Begleiterscheinungen befragen. Dabei wird unter anderem erfasst, wie häufig die Magenschmerzen auftreten, wann sie zum ersten Mal in Erscheinung traten, wo sie zu lokalisieren sind, ob sie in Zusammenhang mit (bestimmtem) Essen auftreten und ob Sie an Gewicht verloren haben.

Auch Ihre Lebensgewohnheiten werden analysiert, um festzustellen, ob eine Nikotinsucht, häufiger Alkoholgenuss, Übersäuerung, Medikamente, Bewegungsmangel oder seelische Belastung die Ursache für die Magenschmerzen sind.

Kann nach einer ersten körperlichen Untersuchung durch Abtasten des Bauches, Abhören mit einem Stethoskop und einem Ultraschallbild keine Diagnose gestellt werden, wird der Arzt eine Blutuntersuchung und im nächsten Schritt eine Magenspiegelung durchführen. Gegebenenfalls kann auch eine Darmspiegelung sinnvoll sein.

Magenschmerzen – was tun? Hausmittel & Tipps!

Liegt keine ernsthafte Erkrankung vor, kann eine Reihe von Hausmitteln helfen. Folgende Hausmittel können bei der Behandlung von Magenschmerzen hilfreich sein:

  • Kräutertees: Koriander, Kamille, Basilikum Blätter, Kümmel, Fenchel, Ingwer, Anis und Melisse beruhigen den Magen und den Verdauungstrakt und lassen sich je nach Belieben zu Teekreationen verarbeiten oder als fertige Teemischungen kaufen.
  • Wärme: Eine Wärmflasche auf dem oberen Bauch kann Magenschmerzen vertreiben.
  • Regelmäßige Mahlzeiten: Essen Sie zu festen Zeiten, vermeiden Sie üppiges Schlämmen und versuchen Sie, nicht ständig zwischendurch etwas zu knabbern.
  • Verzicht auf Süßes: Versuchen Sie, sich möglichst zuckerfrei zu ernähren.
  • Stilles Wasser: Trinken Sie gleich nach dem Aufstehen ein Glas lauwarmes Wasser aus oder lösen Sie eine Messerspitze Natron im Wasser auf.
  • Magendübler: Artischockensaft, frischer Kohlsaft oder ein kleiner Magenbitter nach einer schweren Mahlzeit erleichtern die Verdauung.
  • Sanddorn: Dreimal am Tag ein halber Teelöffel Sanddorn aus der Apotheke hilft gegen Magenkrämpfe
  • Essigwickel: Essig in eine Schüssel heißes Wasser geben und ein Handtuch eintauchen. Das ausgewundene Tuch für eine Viertelstunde auf den Bauch legen.
  • Kartoffeln: Essen Sie Kartoffelsuppe oder frischen Kartoffelbrei.

Ernährung bei Magenschmerzen

Bei ernährungsbedingten Magenschmerzen lohnt sich eine Umstellung des Speiseplans. Verzichten Sie weitestgehend auf fette Speisen und üppige Mahlzeiten, meiden Sie übermäßigen Konsum von Fleisch sowie tierischen Produkten und steigen Sie stattdessen auf Vollwertkost sowie Obst und Gemüse um. Beginnen Sie den Tag mit Früchten und vermeiden Sie ein spätes Abendbrot.

Umgehen Sie eine Übersäuerung des Magens (Azidose), indem sie säurereiche Lebensmittel meiden und nur wenig Kohlenhydrate, aber viele Ballaststoffe zu sich nehmen. Auch leichte Suppen (insbesondere fettfreie Hühnersuppe), Salate und naturbelassener Joghurt haben sich als magenschonende Ernährung bewiesen. Achten Sie auf abwechslungsreiche Kost, die mit verdauungsfördernden Gewürzen – beispielsweise Kümmel, Ingwer und Fenchel – angereichert ist.

Zu Beginn der Ernährungsumstellung kann möglicherweise ein individuelles Heilfasten sehr sinnvoll sein, um den Magen-Darm-Trakt zu reinigen. In einigen Fällen müssen weitere Möglichkeiten der Behandlung von Magenschmerzen in Form von Medikamenten zusätzlich erwogen werden.

Psychische Ursachen beheben

Sind psychische Probleme die Ursache, sollten dringend die Lebensumstände geändert werden, nicht nur, weil letztlich auch Stress und Belastung zu Magengeschwüren führen können. Vermeiden Sie Hektik sowohl auf der Arbeit (möglichst keinen Schichtdienst) als auch im privaten Umfeld, sorgen Sie ebenso für Ruhe und Entspannung wie für ausgleichenden Sport (etwa Yoga oder Tai Chi) und helfen Sie Ihrer angeknacksten Seele eventuell mit Bachblüten auf die Sprünge.

Liegen Depressionen oder andere Ursachen vor, die nicht in einer vorübergehenden Phase begründet sind, sollten Sie unter Umständen eine Psychotherapie in Erwägung ziehen. Generell gilt es, die Magenschmerzen auslösenden Faktoren zu vermeiden und eventuell ein bis zwei Tage Bettruhe zu halten.

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