Mastopathie: Ursachen, Symptome und Subtypen
Die Mastopathie ist eine gutartige Erkrankung der weiblichen Brust. Frauen bemerken hierbei in aller Regel eine geschwollene und druckempfindliche Brust als typisches Symptom. Doch wie entsteht eine Mastopathie, welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und ist eine Mastopathie gefährlich? Das und mehr erfahren Sie hier.
Was ist eine Mastopathie?
Eine Mastopathie bezeichnet eine gutartige Veränderung des Brustgewebes. Es kommt meist aufgrund eines hormonellen Ungleichgewichts zu einem vermehrten Wachstum von Bindegewebe und/oder Drüsengewebe in der Brust. Im Laufe des Lebens tritt diese Veränderung bei etwa 50 Prozent der Frauen auf, häufig im Alter zwischen 30 und 55 Jahren (vor den Wechseljahren).
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Fibröse, zystische und fibrozystische Mastopathie
Die Mastopathie wird, abhängig davon, welche Gewebeart von dem vermehrten Wachstum betroffen ist, in drei Subtypen unterteilt:
- die fibröse Mastopathie, ausgehend vom Bindegewebe
- die zystische Mastopathie, ausgehend vom Drüsengewebe
- die fibrozystische Mastopathie, ein Mischtyp mit einem Wachstum sowohl des Bindegewebes als auch des Drüsengewebes
Schweregrade der Mastopathie
Neben der Unterteilung in verschiedene Gewebearten kann die Mastopathie auch in drei Schweregrade eingeteilt werden:
- Grad I: Die einfache Mastopathie mit vermehrtem Bindegewebswachstum ohne Neigung zur Entartung macht den Großteil der Mastopathien aus.
- Grad II: Eine einfach proliferierende Mastopathie (das bedeutet eine geringe und nicht-atypische Zunahme der Zellen) mit Zellwucherungen im Milchgangsystem und geringfügig erhöhtem Entartungsrisiko.
- Grad III: Eine atypisch proliferierende Mastopathie, das heißt, das Gewebe zeigt ein Wachstum von veränderten Zellen, das Risiko der Entartung beträgt etwa drei Prozent.
Diese Schweregrade werden anhand der Bildgebung und gegebenenfalls durch eine Gewebeprobe festgelegt.
Was sind die Ursachen einer Mastopathie?
Man geht davon aus, dass mastopathisches Brustdrüsengewebe durch ein hormonelles Ungleichgewicht im Körper entsteht. Genauer gesagt handelt es sich um ein Missverhältnis zwischen Östrogen und dem Gelbkörperhormon Progesteron – entweder liegt ein Östrogen-Überschuss oder ein Progesteron-Mangel vor, wodurch der Östrogenspiegel im Vergleich zum Progesteron zu hoch ist. Welche genauen Ursachen hinter diesem Ungleichgewicht stecken, ist derzeit nicht bekannt.
Vor allem die weiblichen Geschlechtshormone sind verantwortlich für die zyklusabhängigen Veränderungen in der Brust. Dies erklärt, warum eine Mastopathie sich im Laufe der Wechseljahre üblicherweise zurückbildet und bei postmenopausalen Frauen komplett verschwindet.
Symptome bei Mastopathie
Meist tritt eine Mastopathie nicht einseitig, sondern beidseitig auf und beginnt in der Woche vor dem Einsetzen der Periode. Betroffene Frauen schildern eine Schwellung und Verhärtung der Brust, die häufig mit einer Berührungs- und Druckempfindlichkeit sowie Spannungsgefühlen einhergeht. Auch ein ziehender Schmerz in der Brust ist möglich.
Zusätzlich können bei der fibrozystischen oder zystischen Mastopathie Knoten in der Brust tastbar sein. Diese sind in der Regel klein, sollten klar abgegrenzt und gegen das umliegende Gewebe verschiebbar sein.
Tritt eine Mastopathie vor der Periode auf, sollten sich die Symptome mit Einsetzen der Regelblutung wieder bessern, da es zu diesem Zeitpunkt zu einer weiteren hormonellen Umstellung kommt.
Ist eine Mastopathie gefährlich?
Generell handelt es sich bei der Mastopathie um eine gutartige Veränderung des Brustdrüsengewebes. Das heißt, eine Mastopathie ist zwar unangenehm für die Betroffenen, aber nicht gefährlich. Lediglich bei einer sehr starken Mastopathie (Grad III) besteht ein geringfügig erhöhtes Risiko der Entartung, das heißt der Entstehung eines Brustkrebses.
Besteht ein Verdacht auf eine Mastopathie, sollten Betroffene dennoch ihre frauenärztliche Praxis aufsuchen, um die Brust einmal genauer untersuchen zu lassen.
Auch die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust ist ein wichtiges Instrument, um Veränderungen des Brustgewebes frühzeitig zu entdecken. Frauen vor der Menopause wird empfohlen, die Brust direkt nach der Periode abzutasten, da das Gewebe zu diesem Zeitpunkt meist am weichsten ist. Lässt sich ein Knoten in der Brust ertasten, insbesondere ein derber, nicht verschiebbarer Knoten, sollte in jedem Fall gynäkologische Hilfe in Anspruch genommen werden. Auch bei Unsicherheiten, wie die Brust genau abzutasten ist, lohnt sich ein Gespräch mit dem*der behandelnden Arzt*Ärztin.
Wie wird eine Mastopathie diagnostiziert?
Der*die Frauenarzt*Frauenärztin wird sich zunächst die genauen Symptome der betroffenen Person schildern lassen. Anschließend werden beide Brüste abgetastet. Hierbei wird vor allem auf knotige Veränderungen im Brustgewebe, vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle, Flüssigkeitsaustritt aus der Brustwarze sowie Veränderungen der Haut geachtet.
Zur weiteren Diagnostik, insbesondere wenn ein Knoten in der Brust tastbar ist, wird oftmals ein Ultraschallgerät verwendet.
Neben einer Mastopathie können beispielsweise auch eine Zyste, ein Lipom (Fettgeschwulst) oder ein Fibroadenom hinter Tastbefunden in der Brust stecken. Ein Fibroadenom ist ein gutartiger Tumor, der aus Binde- und Drüsengewebe besteht und sich gummiartig anfühlt.
Wie sieht eine Mastopathie im Ultraschall aus?
Eine mastopathisch veränderte Brust zeigt sich im Ultraschall (Sonografie) vor allem durch eine höhere Dichte des Gewebes im Vergleich zum normalen Brustgewebe. Diese höhere Dichte wird im Ultraschall durch eine dunklere Graustufung des Bildes dargestellt. Zystische Befunde stellen sich als glatt berandete, rundliche, flüssigkeitsgefüllte Strukturen dar.
Mammografie als weiteres Diagnoseverfahren
Eine weitere Möglichkeit, die Brust genauer zu untersuchen, ist die Mammografie. Hierbei wird die Brust mittels Röntgenstrahlung durchleuchtet. Die Mammografie ist vor allem dazu gut geeignet, einen Brustkrebs zu erkennen. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren wird im Rahmen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms alle zwei Jahre eine Mammografie angeboten.
Biopsie
Führen Ultraschall oder Mammografie zu keinem klaren Befund, kann zur sicheren Diagnose auch eine Biopsie notwendig werden. Hierbei wird mit einer feinen Nadel Gewebe aus dem betroffenen Bereich der Brust entnommen. Mittels der Gewebeprobe werden dann Veränderungen der Zellen genauer unter dem Mikroskop untersucht.
Behandlung: Was tun gegen Schmerzen bei Mastopathie?
In aller Regel ist eine Behandlung der Mastopathie nicht notwendig. Dennoch leiden einige Patientinnen sehr unter den Schmerzen in der Brust. Gegen diese können verschiedene Maßnahmen helfen:
- Kühlung: Kühlende Umschläge oder Kühlpacks können die Schmerzen und Schwellungen lindern.
- Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Paracetamol können gegen die Beschwerden helfen.
- Lebensstiländerungen: Regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung können die Symptome verbessern.
- unterstützende Kleidung: Ein gut sitzender BH kann helfen, die Brust zu stützen und Schmerzen zu reduzieren.
- hormonelle Therapie: In schweren Fällen kann eine hormonelle Therapie in Erwägung gezogen werden, um das hormonelle Ungleichgewicht zu korrigieren. Dabei kommt unter anderem synthetisches Progesteron (Gestagene) in Gel- oder Tablettenform zum Einsatz.
Einigen Hausmitteln und Ernährungsanpassungen wird ebenfalls nachgesagt, dass sie zu einer Linderung der Beschwerden bei Mastopathie beitragen können. Kräutertees, wie zum Beispiel Salbeitee, die Reduzierung von Koffein und die Aufnahme von ausreichend ungesättigten Fettsäuren (zum Beispiel aus Fisch und Nüssen) können eventuell zur Symptomlinderung beitragen.
Sollten die Schmerzen sehr stark sein oder die Mastopathie zu einer erheblichen Belastung führen, ist es wichtig, dies mit dem*der Gynäkolog*in zu besprechen, um eine passende Behandlung zu finden.